PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Aktienbörsen haben sich die Anleger nach der jüngsten Erholungsrally weiter zurückgehalten. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) bewegte sich zum Wochenschluss wie schon am Donnerstag kaum vom Fleck. Zuletzt stand bei dem Leitindex der Eurozone am Freitag ein Minus von 0,04 Prozent auf 2894,11 Punkte zu Buche. Damit steuert das Börsenbarometer aber auf ein Wochenplus von rund 5 Prozent zu - immerhin der größte Gewinn seit Oktober.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) legte um 0,08 Prozent auf 4243,05 Punkte zu. Der Londoner FTSE-100 (ISE:UKX) stieg um 0,10 Prozent auf 5978,03 Punkte zu.
Am Aktienmarkt blieben die Anleger neutral bis leicht positiv gestimmt, schrieb Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Schließlich hat sich der EuroStoxx nach einem verpatzten Jahresstart seit Mitte Februar bislang um mehr als 8 Prozent erholt.
Derweil ging zum Wochenschluss die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Vor allem französische Konzerne öffneten ihre Bücher.
Dabei enttäuschte Essilor (PSE:PEF) (BER:ESL) die Anleger: Der französische Brillenglashersteller setzt zwar weiter auf Wachstum, blieb aber mit seinem Umsatz- und Gewinnsprung im vergangenen Jahr etwas hinter der Markterwartung zurück. Die Aktien fielen am EuroStoxx-Ende um 2,28 Prozent.
Die Papiere von Vivendi (PA:VIV) (PSE:PVIV) (FSE:VVU) büßten frühe Gewinne zwischenzeitlich ein und bewegten sich zuletzt kaum von der Stelle. Der französische Musik- und Medienriese will wegen eines schwächelnden Heimatmarktes die Internationalisierung weiter vorantreiben.
Zu den größten Gewinnern im CAC 40 gehörten die Anteilsscheine von Kering (PA:PRTP) (FSE:PPX) (PSE:KER) mit einem Plus von gut 1,5 Prozent. Der Handelskonzern hatte im vergangenen Jahr von einer starken Entwicklung im Luxusgeschäft profitiert. Zusätzlich ließ die Euroschwäche die Erlöse kräftig klettern.
Aus Branchensicht zählten Versicherer (DJX:SXIP) mit einem Minus von 0,71 Prozent europaweit zu den größten Verlierern. Der Münchner Dax-Konzern (DAX) Allianz (XETRA:ALVG) hatte im vergangenen Jahr schlechter abgeschnitten als von Analysten geschätzt, die Papiere fielen um mehr als 2 Prozent.
Zudem enttäuschte der niederländische Versicherer Aegon (FSE:AEN) (ASX:AGN) mit einem unerwartet deutlichen Rückgang des Vorsteuergewinns im vierten Quartal. Dessen Papiere büßten knapp 3 Prozent ein. Der britische Lebensversicherer Standard Life (FSE:T3V) hingegen hatte mit seinem Gewinn positiv überrascht, so dass die Papiere in London um mehr als 1 Prozent stiegen.