FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursverluste an den Börsen in New York und in Japan dürften zur Wochenmitte auch den Dax (DAX) belasten. Einmal mehr geht die Furcht um vor Restriktionen im US-chinesischen Handel. Gut eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax für den Leitindex einen Abschlag von 0,65 Prozent auf 11 949 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird um 0,66 Prozent tiefer erwartet.
In den USA war der Dow Jones Industrial (Dow Jones) nach dem Handelsschluss am deutschen Markt um knapp 1 Prozent gesunken und fast auf dem Tagestief aus dem Handel gegangen. Anleger gehen nun auf Nummer sicher, an den Anleihemärkten steigen die Kurse.
Die Helaba verwies auf die Börsenweisheit "politische Börsen haben kurze Beine". Angesichts der kurzen Halbwertszeit von Kursgewinnen im Nachgang an die Europa-Wahl scheine sich diese Regel einmal mehr zu bewahrheiten. Die Risikoaversion nehme wieder zu, was angesichts eines Potpourris an Belastungsfaktoren wie der nach wie vor ungelöste Handelsstreit zwischen den USA und China, eine drohende Eskalation zwischen den USA und dem Iran, der Brexit und eine mögliche Konfrontation zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission kaum überrasche.
Mit vorbörslich mehr als 8 Prozent auf Tradegate zum Xetra-Schluss schnellten die Papiere von ProSiebenSat.1 (0:PSMd) in die Höhe. Der Grund ist der Einstieg des italienischen Medienkonzerns Mediaset (6:MS).
Am deutschen Markt stehen im MDax (MDAX) zudem mit Knorr-Bremse (4:KBX), Aroundtown (4:AT1) und Rocket Internet (4:RKET) drei Nachzügler der Berichtssaison mit Quartalszahlen auf der Agenda. Die Zahlen von Knorr-Bremse überzeugten, sagte ein Händler. Zudem hob der Bremsenhersteller den Ausblick an. Vorbörslich ging es auf der Handelsplattform Tradegate um 2,7 Prozent zum Xetra-Schluss hinauf.
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown startete mit kräftigen Zuwächsen ins neue Jahr gestartet und profitierte dabei von Zukäufen, höheren Mieteinahmen und geringerem Leerstand seiner Immobilien. Den Ausblick bestätigte der Konzern.
Der im SDax (SDAX) notierte Batterienkonzern Varta (4:VAR1) kauft das einst abgegebene Batterie-Geschäft wieder zurück. Vorbörslich kam das am Markt gut an. Schon seit Tagen eilen die Varta-Papiere von Rekord zu Rekord.
Auch Umstufungen durch Analysten könnten einige Werte bewegen. So empfiehlt das Bankhaus Lampe nun die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf (4:BEIG) zum Kauf. Die Baader Bank senkte derweil den Daumen für die Papiere des IT-Dienstleisters Bechtle (112:BC8G), von deren Kurs zudem die Dividende abgezogen wird. Positiv eingestellt ist die Baader Bank nun für die Anteile des Anlagenbauers Dürr (4:DUEG), wie die Umstufung von "Hold" auf "Buy" zeigt. Bei Telefonica (MC:TEF) Deutschland (4:O2Dn) strichen die Analysten von Macquarie ihre negatives Urteil und votierten nun mit "Neutral".