FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem erneut wechselvollen Vortag und dank positiver Vorgaben der US-Börsen dürfte der deutsche Aktienmarkt am Freitag im Plus eröffnen. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,49 Prozent bei 11 409 Punkten. Tags zuvor war der Dax zwischen 11 254 Punkten - dem tiefsten Stand seit Ende Oktober - und 11 500 Punkten geschwankt. Damit deutet sich für das Börsenbarometer ein Wochenverlust von rund 1 Prozent an. Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnet sich am Freitag ein 0,3 Prozent höherer Start ab.
Jenseits des Atlantik kam es am Vortag nach anfänglichen Verlusten zu einer kräftigen Erholung, die den Dow-Jones-Index (Dow Jones) um 0,8 Prozent nach oben beförderte. Nach einem direkten Rückgang von 5,4 Prozent seit der Vorwoche legte der US-Leitindex damit erstmals wieder zu. Aktuell signalisiert die Entwicklung an den Terminmärkten eine weitere Dow-Erholung. Der technologielastige Nasdaq-100-Index schloss am Donnerstag gar 1,8 Prozent im Plus.
"Die hohen Schwankungen zeigen, wie groß Nervosität und Unsicherheit der Anleger aktuell sind", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Viele hätten Angst, eine mögliche Weihnachtsrallye zu verpassen und fürchteten gleichzeitig neue Tiefs. Deshalb würden Aktien derzeit schon bei minimal negativen Nachrichten wieder verkauft. "Um es mit Altmeister Kostolany zu sagen: Im Moment gibt es an den Börsen mehr zittrige als starke Hände", so Altmann.
Bei den Einzelwerten dürfte es zum Wochenschluss zumindest in puncto Quantität merklich ruhiger als an den Vortagen werden. Für Aufmerksamkeit sorgen könnte die gemeldete strategische Partnerschaft des Zahlungsabwicklers Wirecard (4:WDIG) mit dem US-Kreditkartenkonzern Mastercard (112:MA) bei Prepaid-Karten. Die Wirecard-Aktien stiegen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag um 1,6 Prozent.
Morphosys-Papiere (4:MORG) schnellten auf Tradegate um 3,4 Prozent nach oben. Das Biotechnologie-Unternehmen und sein chinesischer Partner I-Mab arbeiten beim Wirkstoff MOR201 für die Krebsimmuntherapie zusammen. Morphosys erhält den Angaben zufolge dafür eine Vorauszahlung von 3,5 Millionen US-Dollar und kann mit Meilensteinzahlungen abhängig von Erfolgen in der klinischen Forschung und beim Vertrieb weitere bis zu 101,5 Millionen Dollar einstreichen.