FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem leichten Kursplus zur Wochenmitte dürfte der Dax (DAX) am Donnerstag zunächst weiter zulegen. Der X-Dax (DAX) als wichtigster außerbörslicher Indikator für den Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor der Eröffnung einen Zuwachs von 0,3 Prozent auf 12 275 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird 0,4 Prozent höher erwartet.
Die Anleger bleiben angesichts der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelsspannungen und des großen Verfalls an den Terminbörsen am morgigen Freitag aber durchaus angespannt. "Es ist und bleibt ein volatiler Seitwärtsmarkt mit schnellen und starken Stimmungsschwankungen bei den Anlegern", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Für eine deutliche Erholung fehlt den Anlegern aktuell der Mut, für einen weiteren Ausverkauf die Skepsis." Der Dax bleibe wankelmütig, hieß es von der Helaba.
Im Blick stehen an diesem Donnerstag die Deutsche Lufthansa (4:LHAG), der Chemiekonzern Lanxess (4:LXSG) und der Kali- und Salzhersteller K+S (4:SDFGn) mit Geschäftszahlen. Die Lufthansa flog im Pleite-Jahr von Air Berlin (4:AB1) den höchsten Gewinn ihrer Geschichte ein. Die Dividende wurde angehoben. Vorbörslich rückten die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate um 2,3 Prozent zum Xetra-Schluss vor. Von ihrem kräftigen Kursrutsch am vergangenen Freitag nach Verkehrszahlen und Angaben zu einer nur noch stabilen Preisentwicklung haben sie sich bislang aber nur wenig erholt.
Ein vorbörsliches Plus von ebenfalls 2,3 Prozent verzeichneten die Aktien der Munich Re (4:MUVGn). Laut Börsianern stützen hier die Aktienrückkaufe des weltgrößten Rückversicherers.
Die Lanxess-Anteile standen vorbörslich auf Tradegate 0,4 Prozent tiefer zum Xetra-Schluss. Die Jahreszahlen seien in etwa wie erwartet, aber der Ausblick sei nicht überzeugend, sagte ein Händler.
Für die Anteile von K+S ging es vorbörslich um mehr als 1 Prozent hoch. Zwar lägen die Zahlen unter den Schätzungen am Markt und der Ausblick sei nicht präzise genug, allerdings sei dies angesichts bereits hoher Erwartungen kein Drama, hieß es aus dem Handel. Insgesamt war es bei dem MDax-Konzern 2017 dank einer Erholung der Düngerpreise und der Entspannung bei der Abwasserproblematik wieder besser gelaufen.
Vorbörslich deutlich im Minus mit knapp 2 Prozent notierten die Papiere des Autozulieferers Hella (4:HLE). Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) stufte sie vor den Zahlen zum dritten Geschäftsquartal von "Buy" auf "Hold" ab.
Am Nachmittag stehen einige Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda, darunter die Import- und Ausfuhrpreise, das Geschäftsklima der Region Philadelphia sowie Daten zum Häusermarkt.