FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Quartalszahlen und die fortdauernde Unsicherheit um die Auktion von 5G-Mobilfunkfequenzen haben zur Wochenmitte die Kurse von United Internet (4:UTDI) und ihrer Tochter 1&1 Drillisch (4:DRIG) schwer belastet. Papiere von 1&1 Drillisch brachen am frühen Nachmittag um mehr als neun Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit Ende 2014.
Der Kurs des Mutterkonzerns United Internet sackte um fast zehn Prozent auf 30,44 Euro ähnlich stark ab. Sollten die Aktien unter das Tief vom Februar bei 30,25 Euro fallen, wäre das der niedrigste Kurs seit Herbst 2014. Im Tagestief von 30,34 Euro lagen die Anteilsscheine am Mittwoch nur denkbar knapp über dieser Marke.
Analyst Andrew Lee von Goldman Sachs (NYSE:GS) verwies bei 1&1 Drillisch auf einen starken Rückgang der Zahl der Neukundenverträge im Mobilfunk- und Internetgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch liege der operative Gewinn des Telekom- und Internet-Anbieters um sieben Prozent unter der Konsensprognose von Analysten.
Mit Blick auf United Internet sprach Analyst Marcus Friebel von Independent Research von einem enttäuschenden Jahresauftakt, sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebnissen. So sei beispielsweise der Nettogewinn wegen einer Wertminderung der Beteiligung an Tele Columbus (4:TC1n) um mehr als 40 Prozent eingebrochen.
Druck auf den Aktienkurs übe auch die laufende Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen aus, sagte der Experte. Diese dauere mittlerweile "historisch lange" und die Gebotssumme von insgesamt 5,8 Milliarden Euro liege deutlich über der ursprünglichen Markterwartung von maximal fünf Milliarden Euro. Sollte die Tochter 1&1 Drillisch am Ende Frequenzen ersteigern und damit auch die Unsicherheiten wieder ausgeräumt werden, könne sich auch die United-Internet-Aktie wieder erholen.