NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen über ein mögliches Platzen der Fusion mit Pfizer (NYSE:PFE) (XETRA:PFE) haben am Dienstag die Papiere von Allergan (NYSE:AGN) auf Talfahrt geschickt. Die Aktien des Botox-Herstellers brachen im frühen Handel um 16,65 Prozent auf 231,35 US-Dollar ein. Investoren fürchten mögliche Folgen neuer Schritte des US-Finanzministeriums zur Verhinderung von Steuervermeidungen via Firmenübernahmen.
Pfizer verspricht sich durch den geplanten Zukauf eigentlich eine breitere Produktpalette, aber vor allem auch steuerliche Vorteile. Um diese zu sichern, ist die Transaktion so gestaltet, dass Allergan mit dem steuerlich günstigeren Firmensitz in Irland formell den größeren Konzern aus New York kauft. Diese als "Inversion" bezeichnete Form von Übernahmen sind der US-Regierung allerdings schon seit längerem ein Dorn im Auge, weil dem Fiskus so wichtige Einnahmen entgehen.
Die beiden Konzerne, die den Abschluss der Transaktion eigentlich im zweiten Halbjahr 2016 anpeilen, prüfen derzeit die Schritte des Finanzministeriums. Sie wollten sich noch nicht dazu äußern, ob sie weiter an der Übernahme festhalten.
Ein Analyst sieht durch den Vorstoß der Behörde das rund 160 Milliarden US-Dollar schwere Geschäft in Gefahr. Pfizer könnte Schwierigkeiten haben, den angestrebten primären Nutzen der Transaktion zu realisieren. Die Anteilsscheine von Pfizer stiegen am Dienstag dennoch um knapp 1 Prozent, da der Konzern den milliardenschweren Deal nun eventuell nicht stemmen muss.
Experte Tim Anderson vom US-Analysehaus Bernstein Research schrieb derweil in einer ersten Reaktion, dass die Folgen der neuen Regulierung noch unklar seien. Allerdings sei ein Plan "B" von Pfizer im Falle eines Scheiterns noch nicht bekannt.