n NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien der großen Öl- und Gaskonzerne sind am Freitag an der Wall Street abgerutscht. Sie folgten damit dem Einbruch bei den Ölpreisen. Auslöser war bereits am Vortag die Entscheidung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), ihre Ölförderquoten nicht zu senken. Daraufhin gab es einen regelrechten Ausverkauf am Ölmarkt mit Preisrückgängen von bis zu acht Prozent. Das holten die Aktien an den New Yorker Börsen erst in der heutigen Sitzung nach dem "Thanksgiving"-Feiertag nach.
Seit dem Sommer hat Rohöl auf dem Weltmarkt mit dem jüngsten Preisrutsch etwa ein Drittel an Wert verloren. Michael Hewson, Marktanalyst beim Broker CMC Markets UK, sieht die Handlungslosigkeit der Opec nicht nur als Zeichen, dass das Kartell seine Glaubwürdigkeit verliere: "Die Opec verliert ihre Relevanz."
"Anstatt wie früher mit einer Anpassung des Angebots die Marktbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzt die Opec auf die Kraft des Marktes", so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Der Ölpreis dürfte so lange fallen, bis eine steigende Nachfrage und ein fallendes Angebot außerhalb der Opec dafür sorgen, dass das Überangebot verschwindet. Auch die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen in den Beschlüssen der Opec das Risiko für weiter sinkende Ölpreise begründet, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht.
Am Dow-Ende rutschten die Papiere des Ölkonzerns Chevron F:CVX um 4,91 Prozent auf 109,46 US-Dollar ab, ExxonMobil F:XOM verloren 2,88 Prozent. Im S&P-500-Index mussten die Öldienstleister ebenfalls kräftig Federn lassen. Am Indexende brachen die Aktien von Newfield Exploration F:NFX um 14,41 Prozent ein, Nabors Industries F:NBR gaben weitere 12,41 Prozent ab. Schlumberger F:SLB und Halliburton F:HAL fielen um sieben beziehungsweise zehn Prozent.
Auf der anderen Seite des S&P-500-Index lagen die Transportwerte und dabei insbesondere die Fluggesellschaften kräftig im Plus. Händler verwiesen hierbei auf die mit den Ölpreisen sinkenden Kosten für Treibstoff. Southwest Airlines F:LUV verteuerten sich an der Indexspitze um 7,31 Prozent auf 42,15 Dollar, Delta Air Lines F:DAL legten 6,46 Prozent zu und die Anteile an der Kreuzfahrtgesellschaft Carnival F:CCL gewannen fast fünf Prozent an Wert.
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