NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen dürften auch am Freitag keine großen Sprünge gemacht werden. Immer träger schleppen sich die wichtigsten Indizes auf neue Rekordhöhen, nachdem sie in diesem Jahr wieder neuen Schwung bekamen und sich seither in bisher noch nie dagewesene Höhen vorgearbeitet haben.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn 0,02 Prozent höher bei 22 207 Punkten, was im Wochenverlauf aktuell ein Plus von 1,9 Prozent bedeutet. Tags zuvor hatte der US-Leitindex moderat zugelegt und ein neues Rekordhoch bei 22 216 Punkten markiert. Auch der S&P 500 hatte im Handelsverlauf einen neuen Höchststand erreicht. Seit Jahresbeginn heimste der Dow bislang einen Gewinn von etwas mehr als 12 Prozent ein und der S&P 500 von 11,5 Prozent.
Die aktuell veröffentlichten Konjunkturdaten dürften vor dem Wochenende kaum Impulse bringen, da sie gemischt ausfielen: Während die US-Einzelhandelsumsätze im August überraschend fielen und der Umsatzanstieg im Juli zudem deutlich nach unten revidiert wurde, trübte sich die Stimmung in der Industrie des Bundesstaates New York im September nach einem zuvor erreichten Dreijahreshoch nur leicht ein. Ökonomen hatten mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. In Kürze wird nun noch über die Industrieproduktion im August berichtet und die Universität Michigan gibt die Daten zum Verbrauchervertrauen im September bekannt.
Unter den Einzelwerten stehen vor allem die Papiere von Oracle (112:ORCL) im Fokus, die vorbörslich mehr als 4 Prozent einbüßten. Der Softwarehersteller hatte am Vortag nach Börsenschluss seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2017/18 veröffentlicht. Am Markt wurden zwar die besser als erwarteten Umsätze und Gewinne gelobt, der Ausblick aber mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktien haben seit Jahresbeginn bereits mehr als ein Drittel an Wert zulegt.
Zudem könnten Umstufungen bewegen. Die britische Bank HSBC stufte das Papier von Morgan Stanley (112:MWD) von "Hold" auf "Buy" hoch, kappte allerdings das Kursziel leicht um 1 Dollar auf 53 US-Dollar. In einer Branchenstudie zu aufkommenden Trends in der Vermögensverwaltung inklusive der Digitalisierung schrieb Analyst Alevizos Alevizakos, dass er von einer steigenden Profitabilität bei Morgan Stanley ausgebe. Zu verdanken sei dies dem US-Vermögensverwaltungsmarkt, bei einem zugleich defensiven Investmentbanking-Geschäft. Vorbörslich war das Papier allerdings so wenig bewegt wie das von Gilead (2:GILD). Zur Aktie des Pharma- und Biotechunternehmens hatte sich RBC geäußert und diese mit "Outperform" in die Bewertung aufgenommen.
JPMorgan (NYSE:JPM) hingegen senkte das Papier der Fluggesellschaft American Airlines (AA) (53:AAL) auf "Neutral". Die Konsensschätzungen für US-Fluggesellschaften wie AA erschienen zunehmend außer Reichweite angesichts der aktuellen Entwicklung der Treibstoffkosten und der Preisschwäche im Heimatmarkt, argumentierte Analyst Jamie Baker. Vor dem Handelsstart ging es für deren Aktie um 2,2 Prozent abwärts.