NEW YORK (dpa-AFX) - Die Sorgen um einen zugespitzten Handelskonflikt zwischen den USA und Europa dürften die Anleger an der Wall Street auch zum Auftakt der neuen Woche beunruhigen. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,22 Prozent niedriger bei 24 485 Punkten. In der Vorwoche hatte das weltweit wichtigste Börsenbarometer gut 3 Prozent verloren.
LBBW-Volkswirt Manfred Wolter erklärte, US-Strafzölle dürften entweder für die USA oder für die Weltwirtschaft zur echten Belastung werden - sowohl durch die formale Außenwirkung eines schlecht oder gar nicht koordinierten Alleingangs als auch durch den Inhalt, der den Welthandel bereits ab der ersten protektionistischen Aktion zum Verlierer stempelt. Unter den Einzelwerten dürften vor allem die Aktien der XL Group im Anlegerfokus stehen. Der französische Versicherungsgigant Axa (9:AXAF) will den US-Rückversicherer für 15,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 12,4 Mrd Euro) kaufen. Axa bietet den XL-Aktionären 57,60 US-Dollar pro Aktie und bezahlt damit eine Prämie von 33 Prozent auf den letzten Marktpreis des börsennotierten Unternehmens vom Freitag. XL-Aktien wurden im vorbörslichen Geschäft zuletzt 30,6 Prozent höher bei 56,54 Dollar gehandelt. Der US-Chiphersteller Qualcomm (2:QCOM) verlängerte die Annahmefrist für sein nachgebessertes Kaufgebot für den niederländischen Konkurrenten NXP bis zum 9. März. Ursprünglich sollte die Frist am 5. März enden. Um die Gunst der NXP-Aktionäre zu gewinnen, hatte Qualcomm seine Offerte kürzlich von 110 auf 127,50 US-Dollar je Aktie aufgestockt. Damit wäre die Transaktion 44 Milliarden Dollar schwer. Qualcomm-Aktien verloren vorbörslich 1,6 Prozent, NXP-Titel stiegen hingegen um 1,1 Prozent.