NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte zum Wochenschluss schwächer starten. Belastend wirkten gesunkene Ölpreise, die momentan als Konjunkturindikator gelten, sowie die Unsicherheit über den Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts in den USA. Hinzu kamen schlechte Verkaufszahlen der großen Einzelhandelsketten J.C. Penney und Nordstrom, die den ohnehin bestehenden Konjunktursorgen neue Nahrung gaben. Gestiegene landesweite Einhandelsumsätze im April standen dem auf der Positivseite entgegen.
Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund eine Stunde vor dem Handelsbeginn um 0,28 Prozent tiefer auf 17 670 Punkte. Schon am Vortag hatte sich der Dow nur hauchdünn im positiven Bereich halten können. In der gesamten bisherigen Woche hat er mehr als ein halbes Prozent eingebüßt.
Für die Aktien von J.C. Penney ging es um vorbörslich um 8 Prozent abwärts. Die Verkäufe der Kaufhaus-Kette fielen im ersten Quartal unerwartet schwach aus. Der Umsatz schrumpfte um fast 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, zudem schrieb J.C. Penney abermals einen Verlust.
Noch trüber sah es für den Rivalen Nordstrom aus, dessen Aktien vorbörslich um 15 Prozent abrutschten. Angesichts mauer Geschäfte im ersten Quartal hatte die Kaufhaus-Kette ihr Gewinnziel für das laufende Jahr kappen müssen. "Es ist ein Blutbad", sagte ein Analyst. Die Kunden würden heute anders einkaufen.
Die Anteilsscheine am Textil- und Haushaltswaren-Händler Kohl's fielen vorbörslich um weitere 1 Prozent, nachdem sie am Vortag als Schlusslicht im S&P 500 bereits um mehr als 9 Prozent eingeknickt waren - ebenfalls nach einem enttäuschenden Jahresauftakt. Zuvor hatte bereits die Kaufhauskette Macy's (NYSE:M) die Erwartungen verfehlt.
Apple-Papiere sanken vorbörslich um ein halbes Prozent, nachdem der iPhone-Hersteller 1 Milliarde US-Dollar (880 Mio Euro) in den chinesischen Uber-Rivalen Didi Chuxing investiert hat. Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Monsanto (NYSE:MON) konnten dagegen ihre kräftigen Gewinne vom Vortag verteidigen und stagnierten vorbörslich. Am Donnerstag hatten die Papiere von Übernahmespekulationen profitiert und waren letztlich um mehr als 8 Prozent gestiegen. Sowohl der Chemiekonzern BASF (ETR:BAS) als auch der Pharma- und Chemiekonzern Bayer (ETR:BAYN) sollen laut Medienberichten Interesse an dem Saatgut- und Pflanzenschutz-Giganten haben.