NEW YORK (dpa-AFX) - In Erwartung frischer Zinssignale der US-Notenbank dürfte die Wall Street am Mittwoch nur wenig verändert mit einem freundlichen Unterton eröffnen. Der Future auf den Dow Jones Industrial (US 30) stand eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,07 Prozent im Plus. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Zuletzt hatten schwache amerikanische Konjunkturdaten Hoffnungen geschürt, dass sich die US-Notenbank Fed mit der ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise Zeit lassen wird. Deshalb sind sich Volkswirte nahezu einig, dass die Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch den Leitzins noch nicht anhebt. Vor allem die schwache Entwicklung der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn sollte die Währungshüter von der Zinswende abhalten. Auch die weiterhin niedrige Inflationsrate spricht nicht für eine erste Leitzinserhöhung seit dem Jahr 2006. Allgemein wird nicht vor September mit einer Leitzinswende in den USA gerechnet.
Auch die Griechenland-Krise dürfte viele Anleger von größeren Engagements fernhalten. Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Euro-Finanzminister gehen die Vermittlungsbemühungen weiter. Angesichts fehlender Spar- und Reformvorschläge aus Athen wird in Brüssel keine schnelle Lösung im griechischen Schuldendrama erwartet. Beim Treffen am Donnerstag werde eine Bestandsaufnahme der gegensätzlichen Positionen erwartet, sagte ein Eurozonen-Verantwortlicher. Am 30. Juni läuft das schon zweimal verlängerte Hilfsprogramm für Athen auf europäischer Seite aus. Ohne Einigung droht Griechenland die Staatspleite.
Im Übernahmepoker um die Telekom-Tochter T-Mobile US (NYSE:TMUS) will einem Bericht zufolge auch Comcast (NASDAQ:CMCSK) (ETR:CTP) mitspielen. Die Telekom sei in Verkaufsgesprächen mit dem Kabel-Konzern, berichtete das "Manager Magazin" unter Berufung auf mehrere Insider. Damit bekäme der US-Satellitenfernsehanbieter Dish einen Konkurrenten im Bieterkampf. Auch Dish soll in Verhandlungen mit der Telekom sein. Vorbörslich verteuerten sich die Aktien von T-Mobile US um 2,14 Prozent. Comcast-Titel stagnierten.
Die Papiere von Adobe (NASDAQ:ADBE) verloren im vorbörslichen Handel 1,18 Prozent. Der Softwareanbieter hat mit seinem Gewinn (EPS) im zweiten Geschäftsquartal die durchschnittliche Analystenprognose übertroffen. Allerdings fiel die Umsatzprognose für das laufende Quartal niedriger als erwartet aus.
Auch der Logistikkonzern FedEx (NYSE:FDX) enttäuschte mit seinen Quartalszahlen, woraus vorbörslich ein Minus von zuletzt 1,30 Prozent resultierte. Der US-Paketdienst hat im vierten Geschäftsquartal unter dem Strich einen Verlust von 895 Millionen US-Dollar verbucht. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte FedEx noch 780 Millionen Dollar verdient. Grund für den Fehlbetrag ist vor allem eine umgestellte Bilanzierung der Pensionszahlungen, die einen hohen Einmalaufwand verursachte.