NEW YORK (dpa-AFX) - Durchwachsene Unternehmenszahlen sowie Entscheidungen zum chinesischen Börsenhandel dürften die US-Aktienmärkte am Freitag zur Eröffnung belasten. Eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart stand der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) 0,78 Prozent tiefer. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index fiel zuletzt um 0,79 Prozent.
Die Regulierungsbehörde in Peking beschloss unter anderem, in China Leerverkäufe mit geliehenen Aktien zuzulassen. Am Markt wird nun gefürchtet, dass Spekulanten chinesische Papiere unter Druck setzen könnten. Dies führte im nachbörslichen Handel mit Terminkontrakten zu Abgaben von bis zu 5 Prozent und dürfte Händlern zufolge auch an der Wall Street Verlustängste freisetzen.
Die Bekanntgabe aktueller US-Inflationsdaten zeigte nur geringe Kursreaktionen. Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, lag die jährliche Inflationsrate im März bei minus 0,1 Prozent. Den gleichen Rückgang hatte es bereits im Januar gegeben, bevor die Preise im Februar stagniert hatten. Bankvolkswirte hatten für März eine erneute Stagnation erwartet. Dass die Gesamtinflation vor allem durch die stark gefallenen Ölpreise gedrückt wird, zeigt die Kernrate. Sie klammert diese Komponente aus und stieg von 1,7 Prozent im Februar auf 1,8 Prozent.
Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien von AMD (NYS:AMD) (XETRA:AMDG) mit einem vorbörslichen Verlust von 10 Prozent für Aufsehen. Der schwache PC-Markt macht dem Chip-Konzern schwer zu schaffen. Der Umsatz brach im ersten Quartal im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf 1,03 Milliarden Dollar ein. Der Verlust wuchs auf 180 Millionen Dollar an. Im Vorjahresquartal hatte AMD noch 20 Millionen Dollar verloren.
American Express (NYSE:AXP) (FSE:AEC1) konnte den Gewinn im ersten Quartal weiter steigern. Anleger reagierten jedoch auf die Ertragsentwicklung enttäuscht. Die Einnahmen gingen um drei Prozent zum Vorjahr auf 7,95 Milliarden Dollar zurück und fielen damit schwächer aus als erwartet. Die vorbörsliche Marktreaktion fiel mit einem Minus von 2 Prozent entsprechend negativ aus.
Den US-Mischkonzern General Electric (NYS:GE) (XETRA:GEC) kommt der geplante Verkauf seiner Finanzsparte teuer zu stehen. Im ersten Quartal fiel beim Siemens-Rivalen vor allem wegen Kosten für die Abspaltung unter dem Strich ein Verlust von 13,6 Milliarden Dollar (12,7 Mrd Euro) an. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Gewinn von 3 Milliarden Dollar verbucht.
Im eigentlichen Geschäft lief es zu Jahresbeginn dank der Industriesparte besser als gedacht: Obwohl der Umsatz konzernweit im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 29,4 Milliarden Dollar schrumpfte, gab der um den Effekt des Spartenverkaufs bereinigte operative Gewinn weniger stark um 5 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar nach. Das war etwas mehr als Analysten erwartet hatten. Im vorbörslichen Handel verlor die GE-Aktie moderate 0,3 Prozent.