NEW YORK (dpa-AFX) - An den New Yorker Börsen dürfte die Talfahrt auch am Donnerstag weitergehen. Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI fiel rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn um 1,17 Prozent. Erneut schwache Konjunkturdaten hatten das Börsenbarometer bereits zur Wochenmitte um 1,06 Prozent ins Minus gedrückt. Im Handelsverlauf hatte ihm sogar der größte Tagesverlust seit Jahren gedroht. Der Terminkontrakt auf den Technologiewerte-Index Nasdaq 100
Die Anleger treibt weiterhin die Frage um, inwieweit der Konjunkturabschwung in Europa auch die US-Wirtschaft abzubremsen droht. Mittlerweile würden die Investoren nicht mehr dazu neigen, bei deutlichen Kursverlusten wieder billig zuzukaufen, schrieb Marktanalyst Michael Henson vom Broker CMC Marktes UK. In den letzten fünf Jahren hätten Anleger noch diese Mentalität an den Tag gelegt.
Positive Unternehmensnachrichten dürften angesichts der anhaltenden Konjunktursorgen in den Hintergrund rücken. So übertraf die Investmentbank Goldman Sachs F:GS (FSE:GOS) zwar mit ihrem Überschuss im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Dennoch sackten die Papiere im vorbörslichen US-Handel um 3,80 Prozent ab. Die Stimmung gegenüber Bankaktien hatte sich bereits in Europa stark eingetrübt, nachdem die Anleiherenditen in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland wieder stark angestiegen waren.
Gute Zahlen halfen auch American Express F:AXP (FSE:AEC1) nicht: Die Titel fielen vorbörslich um rund ein Prozent. Dabei hatte die Kauflaune der US-Verbraucher beim Kreditkartenriesen die Kassen klingeln lassen.
Immerhin schafften die ebenfalls im Dow notierten Papiere von UnitedHealth F:UNH vorbörslich ein Plus von mehr als einem Prozent. Die staatlichen Gesundheitsprogramme hatten dem größten US-Krankenversicherer ein starkes drittes Quartal beschert. Der Konzern schraubte daraufhin seine Jahresziele hoch.
Beim Tabakkonzern Philip Morris International (NYS:PM) F:4I1 hingegen zehren neben rückläufigen Zigarettenverkäufen zunehmend auch Währungseffekte am Gewinn. Die Titel verloren vorbörslich 0,69 Prozent. Für die Aktien von Abbvie F:ABBV wiederum ging es um mehr ein Prozent nach oben. Der Pharmakonzern hat nun definitiv kein Interesse mehr am Konkurrenten Shire (ISE:SHP). Seinen Aktionären empfahl Abbvie am Mittwochabend, die Übernahme des irisch-britischen Unternehmens abzulehnen.
Technologiewerte gerieten einmal mehr teils stark unter Druck: So büßten die Papiere von Ebay F:EBAY (FSE:EBA) rund drei Prozent ein, nachdem der Onlineriese die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte. Die Aktien von Netflix F:NFLX brachen gar um mehr als ein Viertel ein: Bei dem Online-Videodienst lag die Gewinnprognose für das laufende Quartal deutlich unter den Markterwartungen.