NEW YORK (dpa-AFX) - Die erste Euphorie nach der lang ersehnten US-Zinserhöhung dürfte am Freitag an der Wall Street endgültig verpufft sein. Die Sorgen wegen der Weltwirtschaft kehrten nun in das Bewusstsein der Marktteilnehmer zurück, sagt Michael Hewson, Chefanalyst des Devisenhändlers CMC Markets. Nachdem die Entscheidung der US-Notenbank Fed endlich feststehe, sei sie nun auch wieder Geschichte.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,68 Prozent tiefer bei 17 376 Punkten, nachdem er bereits am Vortag gefallen war. Dennoch würde er auf Wochensicht leicht im Plus liegen. Zuvor waren bereits die Börsen in Asien und Europa schwach.
US-Banken könnten in den Fokus der Anleger geraten: Die Aktien der Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) gaben vor Börsenstart um mehr als ein halbes Prozent nach. Das "Wall Steet Journal" hatte berichtet, dass die Bank einen Stellenabbau im Aktien-Team plane.
Die Papiere der US-Bank Wells Fargo (ETR:NWT) (NYSE:WFC) verbilligten sich vorbörslich um nahezu ein halbes Prozent. Die Bank verkauft den landwirtschaftlichen Versicherer Rural Community Insurance Services (RCIS) an die Zurich Insurance Group (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN).
Die Aktien von Qihoo 360 Technology verteuerten sich vor Börsenstart um anderthalb Prozent, nachdem der chinesische Entwickler von Sicherheitssoftware für Smartphones ein Übernahmeangebot angenommen hat. Eine Investorengruppe bietet 9,3 Milliarden Dollar inklusive Schulden.
Der US-Pharmahersteller Bristol-Myers Squibb (BMS) (NYSE:BMY) (FSE:BRM) verkauft seine Produktkandidaten für HIV-Medikamente an den spezialisierten Medikamentenhersteller ViiV, ein Gemeinschaftsunternehmen von GlaxoSmithKline (FSE:GS7) (ISE:GSK), Pfizer (XETRA:PFE) (NYSE:PFE) und dem japanischen Pharmakonzern Shionogi. Die BMS-Aktien hielten sich sich vorbörslich mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent besser als der Markt.
Zudem dürften Analysteneinstufungen bewegen. Die amerikanische Bank Wells Fargo hat die Aktien des Flugzeugbauers Boeing (ETR:BCO) (NYSE:BA) auf "Market Perform" abgestuft. Damit gehen sie davon aus, dass sich die Papiere ähnlich wie der Markt entwickeln. Das Chance/Risiko-Verhältnis der Papiere des Flugzeugbauers sei nicht mehr so vorteilhaft, schrieb Analyst Sam Pearlstein. Der erste Unternehmensausblick für 2016 könnte enttäuschen. Die Aktien gaben vor Börsenstart um mehr als 1 Prozent nach.