NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Dienstag anfängliche Verluste abgeschüttelt. Nachdem zunächst schwache Konjunkturdaten etwas auf die Stimmung gedrückt hatten, drehten die Standardindizes moderat ins Plus. So legte der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende zuletzt um 0,12 Prozent auf 18 514,49 Punkte zu. Am Freitag hatte er bereits von einem robusten Arbeitsmarktbericht profitiert.
Der S&P-500-Index (S&P 500) rückte am Dienstag um 0,13 Prozent auf 2182,77 Punkte vor. Der Auswahlindex Nasdaq 100
Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA war im August zwar regelrecht eingebrochen. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel im Vergleich zum Vormonat von 55,5 Punkten auf 51,4 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit über sechs Jahren. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 54,9 Punkte gerechnet. Schwache Konjunkturdaten jedoch könnten auch darauf hindeuten, dass die US-Notenbank eher später als früher den Leitzins ein weiteres Mal anhebt. Höhere Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien in einem besseren Licht erscheinen lassen.
Einige Übernahmen sorgten derweil für heftige Kursausschläge bei Einzelwerten. Die Aktien des Lastwagenbauers Navistar (NYSE:NAV) schnellten um 42,57 Prozent auf 20,06 US-Dollar hoch, nachdem die Beteiligungspläne von Volkswagen (DE:VOWG) (VW) (XETRA:VOW3) bekannt geworden waren. Die Wolfsburger wollen sich für rund 256 Millionen Dollar oder 15,76 Dollar je Aktie einen Anteil von knapp 17 Prozent an Navistar sichern. Laut dem VW-Nutzfahrzeug-Chef Andreas Renschler könnte Volkswagen seine Beteiligung an Navistar auch noch aufstocken.
Für die Papiere des US-Pipeline-Betreibers Spectra (NYSE:SE) ging es dank der Offerte des kanadischen Konkurrenten Enbridge (NYSE:ENB) um 16,76 Prozent auf 42,21 Dollar nach oben. Den vereinbarten Kaufpreis von rund 28 Milliarden Dollar will Enbridge komplett mit eigenen Aktien zahlen. Die gebotenen 0,984 eigenen Anteilsscheine je Spectra-Papier entsprechen 40,33 Dollar pro Aktie und beinhalten einen Aufschlag von 11,5 Prozent auf den jüngsten Spectra-Börsenschlusskurs. Die in New York gelisteten Enbridge-Aktien stiegen um knapp 8 Prozent.
Neues gab es zur geplanten Monsanto-Übernahme (NYSE:MON) (ETR:MOO) durch Bayer (ETR:BAYN): Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern schraubte den Preis für den Biotechnologiekonzern erneut nach oben und bietet jetzt 127,50 Dollar je Monsanto-Aktie. Diese büßte anfängliche Gewinne ein und fiel um 1,07 Prozent auf 106,29 Dollar. Analyst Jasper Lawler von CMC Markets ist indes skeptisch, ob die neue Bayer-Offerte den Monsanto-Aktionären ausreicht. Lege man den Bewertungsaufschlag zugrunde, den ChemChina für Syngenta (VTX:SYNN) (FSE:SVJ) zahle, komme man bei Monsanto auf einen Preis von rund 139 Dollar.
Der Mischkonzern Danaher (NYSE:DHR) (FSE:DAP) verstärkt sich in der Biotechnologie. Für rund 4 Milliarden Dollar oder 53 Dollar je Aktie will das Unternehmen den Molekulardiagnostik-Anbieter Cepheid (NASDAQ:CPHD) übernehmen. Cepheid-Papiere verteuerten sich um 51,93 Prozent auf 52,295 Dollar, Danaher-Anteilscheine fielen um mehr als 2 Prozent. Cepheid empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des Angebots.
Am Dow-Ende fielen die Papiere von General Electric (GE) (NYSE:GE) um gut 1 Prozent. Der Mischkonzern will für insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro den deutschen 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions (XETRA:AM3D) und dessen schwedischen Konkurrenten Arcam schlucken.