NEW YORK (dpa-AFX) - Der Rekordjagd an der Wall Street ist nach drei Gewinntagen in Folge der Schwung ausgegangen. Am Mittwoch stieg der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zum Handelsstart zwar nach dem Rekordhoch vom Vortag noch etwas auf 18 390,16 Punkte, konnte sich auf diesem Niveau aber nur kurz halten: Zuletzt stand der US-Leitindex minimale 0,01 Prozent im Plus bei 18 350,10 Punkten.
Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) aus, der bei 2156,45 Punkten die dritte Bestmarke in Folge erreichte und zuletzt 0,13 Prozent auf 2149,37 Punkte verlor. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Angesichts der rekordhohen Aktienkurse stehe nun ein Realitätscheck an, sagte ein Anlagestratege. Die angelaufene Quartalsberichtssaison dürfte zeigen, dass die Geschäftszahlen der amerikanischen Unternehmen nicht besonders gut seien. Am Montag nach der Schlussglocke an der Wall Street hatte der Aluminiumkonzern Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU), der traditionell den Zahlenreigen einläutet, allerdings positiv überrascht: Er hatte sich im zweiten Quartal besser gegen die sinkenden Metallpreise behauptet als von Analysten befürchtet.
Nach dem Schock durch das britische Votum für einen EU-Ausstieg hatten sich die Börsen weltweit wieder erholt - dank Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen niedrig hält und die anderen großen Notenbanken ihre Geldpolitik weiter lockern. Einen Fingerzeig auf die weitere Strategie der amerikanischen Währungshüter könnte der in Kürze anstehende Fed-Konjunkturbericht ("Beige Book") geben.
Bei den Einzelwerten stach Teva (NAS:TEVA) (ETR:TEV) mit einem Kursplus von 4,26 Prozent heraus. Der Pharmakonzern blickt zuversichtlicher als bisher auf das zweite Quartal und erwartet nun einen Umsatz von bis zu 5 Milliarden US-Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von bis zu 1,22 Dollar. Damit liegt Teva über den Analystenprognosen. Zudem veröffentlichte der Konzern die mittelfristigen Geschäftsziele bis 2019.
Die Titel von American Airlines (NASDAQ:AAL) zollten dagegen dem gestrigen Kurssprung Tribut und sanken um 0,66 Prozent. Der bestätigte Margenausblick gab keine positiven Impulse. Am Dienstag hatten die Aktien der Fluggesellschaft gut 11 Prozent gewonnen - dank einer positiven Branchenstudie und der erwarteten Gewinnsteigerung durch Kreditkarten-Abkommen mit der Citigroup (NYSE:C) und Barclays (LON:BARC).
Für Tesla-Papiere (NASDAQ:TSLA) ging es um 1,50 Prozent bergab, nachdem der Elektroauto-Hersteller einen weiteren tödlichen Unfall mit seinem Fahrassistenz -System "Autopilot" bestätigt hatte. Tesla-Chef Elon Musk betonte ungeachtet der Ermittlungen der US-Verkehrsbehörde NHTSA, das System werde weiterhin aktiviert bleiben. Den Fahrern solle in einem Blogeintrag aber besser erklärt werden, wie es funktioniere und wie sie sich dabei verhalten sollten, sagte Musk dem "Wall Street Journal".
Deutlich sinkende Ölpreise zogen die Aktienkurse der großen Ölkonzerne in Mitleidenschaft: Im Dow Jones gehörten ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) und Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) mit Abschlägen von 0,66 und 0,58 Prozent zu den größten Verlierern, und im S&P 500 ging es für ConocoPhillips (NYSE:COP) (FSE:YCP) sogar um 3,50 Prozent bergab. Die Titel des Öldienstleisters Halliburton (NYSE:HAL) (XETRA:HAL) sanken um 1,89 Prozent. Wie aus einem Bericht des US-Energieministeriums hervorgeht, sind die heimischen Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche wie erwartet gefallen.