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Aktien New York: Zinsangst kostet Dow Jones seinen Jahresgewinn

Veröffentlicht am 19.05.2016, 20:13
© Reuters.  Aktien New York: Zinsangst kostet Dow Jones seinen Jahresgewinn
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NEW YORK (dpa-AFX) - Die schon bald drohende Straffung der US-Geldpolitik hat die Wall Street am Donnerstag ins Minus gedrückt. Nach der gestrigen Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed seien die Anleger "verständlicherweise besorgt", kommentierte ein Marktstratege die Kursentwicklung. Dieses hatte offen gelegt, dass die Währungshüter bei einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung schon im Juni die Zinsen anheben könnten - dann würden Aktien gegenüber Anleihen unattraktiver.

Zuletzt sank der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) um 0,80 Prozent auf 17 386,88 Punkte. Damit gab er seinen Jahresgewinn komplett ab. Am Vortag hatte das Fed-Protokoll den New Yorker Leitindex noch kalt gelassen. Auch die anderen US-Indizes zollten den Fed-Aussagen erst am Donnerstag Tribut: Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) fiel um 0,75 Prozent auf 2032,27 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,91 Prozent auf 4298,69 Punkte.

Neben dem Fed-Protokoll befeuerten die Aussagen weiterer US-Notenbanker die Erwartungen einer bald strafferen Geldpolitik. "Vieles spricht für eine Zinsanhebung im Juni", zitierte etwa die Nachrichtenagentur Bloomberg aus einem Interview mit Jeffrey Lacker, Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond. William Dudley, der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, hob das im zweiten Quartal anziehende Wirtschaftswachstum sowie die offenbar nachlassenden globalen Risiken hervor.

Von den jüngsten amerikanischen Konjunkturdaten kamen indes keine klaren Signale für einen baldigen Zinsschritt: Der Philly-Fed-Index, der die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia misst, hatte sich im Mai überraschend eingetrübt. Zudem waren die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas weniger zurückgegangen als erwartet. Dagegen war der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im April überraschend deutlich gestiegen.

"Neben dem Empire-State-Index enttäuscht nun auch die Stimmung in Philadelphia. Damit verdichten sich Hinweise, dass die konjunkturelle Dynamik im Industriesektor auch im zweiten Quartal zu wünschen übrig lässt", kommentierte Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg.

Unternehmensseitig verzeichneten einige Nachzügler der US-Berichtssaison kräftige Kursausschläge. Die Aktien von Wal-Mart (NYSE:WMT) (XETRA:WMT) sprangen dank guter Zahlen um rund 9 Prozent hoch und eroberten die Dow-Spitze. Der Einzelhandelskonzern hatte im ersten Geschäftsquartal (Ende April) überraschend ein Umsatzplus geschafft. Zudem war der Überschuss trotz eines Rückgangs besser als erwartet ausgefallen. Die Anleger zeigten sich erleichtert, nachdem die Konkurrenten Target (NYSE:TGT) (FSE:DYH) und Macy's (NYSE:M) jüngst über einen schwachen Jahresstart berichtet hatten.

Der Softwarehersteller Salesforce (NYSE:CRM) überraschte den Markt mit einer angehobenen Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Entsprechend stiegen die Anteilsscheine um gut viereinhalb Prozent. Um über 3 Prozent bergauf ging es für die Cisco-Titel (NASDAQ:CSCO) (FSE:CIS), nachdem der Netzwerkspezialist zum Jahresauftakt ebenfalls positiv überrascht hatte.

Beim Agrarchemiekonzern Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) sorgte indes Übernahmefantasie für ein Kursplus von knapp viereinhalb Prozent. Ein Bayer-Sprecher (ETR:BAYN) hatte Gespräche bestätigt, welche zu einer Kaufofferte des Pharma- und Chemiekonzerns für die Amerikaner führen könnten. Im Falle einer Fusion würde das deutsche Unternehmen der weltweit größte Hersteller von Saatgut.

Die Titel der Potash Corporation of Saskatchewan (NYSE:POT) zogen um mehr als 2 Prozent an. Der Chef des Düngemittelunternehmens habe von einer Preisstabilisierung gesprochen und sehe Verbesserungen, sagte ein Händler.

Dagegen büßten die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) fast anderthalb Prozent ein. Der Elektroauto-Hersteller verkauft Aktien für 1,4 Milliarden US-Dollar, um sich Geld für den beschleunigten Produktions-Aufbau bei seinem günstigeren Wagen Model 3 zu besorgen. Einem Börsianer zufolge überraschte das aber nicht. Tesla hatte binnen weniger Wochen rund 400 000 Bestellungen für Model 3 bekommen, das Ende 2017 auf den Markt kommen soll.

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