Investing.com - Nach Dronenangriffen auf die saudische Ölindustrie sind die Ölpreise zur Markteröffnung um knapp 15 Prozent hochgeschossen. Das belastete die US-Futures.
Der Preis für die Nordseesorte Brent zur Lieferung im November stieg zunächst um 18 Prozent, konnte das Niveau aber nicht halten und wurde zuletzt mit einem Preisaufschlag von 10 Prozent oder 6 Dollar auf 66,30 Dollar je Barrel gehandelt.
Für den Preis der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im November ging es zunächst um 11 Prozent nach oben auf 63,47 Dollar je Barrel. Nachdem Trump auf Twitter schrieb, dass die USA bereit seien, die globalen Ölmärkte mit Öl aus der strategischen Reserve zu stützen, setzte eine leichte Korrektur beim US-Ölpreis ein. Zuletzt wurde er mit Plus 9,2 Prozent auf 59,84 Dollar gehandelt.
Für die US-Futures hat der überraschende Ölpreisanstieg negative Konsequenzen. Der Dow Jones-Future, der am Freitag nur knapp unter seinem Rekordhoch schloss, fiel 114 Punkte oder 0,44 Prozent auf 27.094 Zähler. Der markt breitere S&P 500-Index fiel 0,49 Prozent, der Nasdaq 100 um 0,81 Prozent und der Russell 2000 um 0,51 Prozent.
Die Dronenangriffe der jemenitischen Houthi-Rebellen, die angeblich auf Geheiß des Irans gehandelt haben, auf saudische Ölfelder am Samstag sorgten dafür, dass Saudi-Arabien die Hälfte der Ölproduktion einstellen musste.
Saudi-Arabiens staatlicher Ölkonzern Aramco erwartet jedoch, dass etwa ein Drittel der verloren gegangenen Rohölproduktion bis Montagabend wiederhergestellt sein sollte. Das berichtete das "The Wall Street Journal". Die Rückkehr zur vollen Produktionskapazität werde voraussichtlich Wochen in Anspruch nehmen, erklärten saudische Vertreter.
Josh Young vom Hedgefonds Bison aus Houston sagte, "es ist sehr wahrscheinlich, dass die Ölpreise steigen werden, wenn die Produktionsausfälle von mehreren Millionen Barrel pro Tag länger als ein oder zwei Tage andauern". Ölpreise von mehr als 80 Dollar seien nicht unrealistisch, falls es über diesen Zeitraum hinausgehe, so Young.
Am späten Sonntag (Ortszeit) sagte Präsident Donald Trump in einer Reihe von Tweets, dass er die Freigabe der strategischen Ölreserven der USA "bei Bedarf" genehmigt hat, um "die Märkte gut zu versorgen".
von Robert Zach