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Allianz-Aktionäre geben Vorstandschef Zeit für Zukäufe

Veröffentlicht am 03.05.2017, 14:52
© Reuters. Baete, CEO of Europe's biggest insurer Allianz SE, arrives for annual shareholders' meeting in Munich
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- von Jörn Poltz

München (Reuters) - Die Allianz-Aktionäre nehmen es Vorstandschef Oliver Bäte nicht übel, dass er noch keine Übernahmen eingetütet hat.

"Die Zeit ist noch nicht reif für eine größere Akquisition, die zu viel Managementkapazität bindet und von der Digitalisierung ablenkt", sagte Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment am Mittwoch auf der Hauptversammung von Europas größtem Versicherer in München. Der Markt sei "leergefegt und teuer". Die Umstellung auf digitale Angebote ist eines der wichtigsten Vorhaben von Bäte, der vor zwei Jahren angetreten ist, um den Konzern zu modernisieren. Der frühere McKinsey-Manager hat allerdings auch wiederholt betont, dass er die Allianz (DE:ALVG) gerne durch Zukäufe stärken würde.

Die großen Investoren sehen das gelassen: "Die Zeit arbeitet für die Allianz; und es können sich früher oder später günstige Gelegenheiten ergeben, wenn Konkurrenten ins Straucheln kommen", sagte Fondsmanager Speich. Der harte Wettbewerb, die anhaltenden Niedrigzinsen und die verschärfte Regulierung machen der ganzen Branche zu schaffen. Experten erwarten deshalb auf mittlere Sicht Zusammenschlüsse. Daniela Bergdolt von der Aktionärsvereinigung DSW mahnte Bäte, nicht zu viel Geld auszugeben: "Lassen Sie sich bitte nicht verführen. Bleiben Sie konservativ."

Bäte versprach: "Wir werden weiterhin Ihr Geld sehr vorsichtig einsetzen." Er wolle sich nicht zu überteuerten Einkäufen hinreißen lassen. "Wir sehen uns im Wesentlichen in der Sachversicherung um, in den Ländern, wo wir zu Hause sind", sagte der Allianz-Chef. Übernahmen müssten sich positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken.

Aus Finanzkreisen war zu Jahresbeginn durchgesickert, dass sich die Allianz für die australische Rivalin QBE interessiert und wohl auch schon bei der Schweizer Zurich vorgefühlt hat. Auch ein Interesse an Teilen der italienischen Generali (MI:GASI) wird den Münchner nachgesagt. Bäte wollte sich auch am Mittwoch nicht zu konkreten Übernahmezielen äußern. Weil bisher kein großer Zukauf zustandekam, zahlt die Allianz mit ihrer Dividende und einem Aktienrückkauf insgesamt rund sechseinhalb Milliarden Euro an ihre Anteilseigner aus. Zukäufe kann der Konzern Bäte zufolge aber trotzdem stemmen.

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© Reuters. Baete, CEO of Europe's biggest insurer Allianz SE, arrives for annual shareholders' meeting in Munich

Trotz eines starken Auftaktquartals will Bäte den Aktionären keinen Gewinnanstieg im Gesamtjahr versprechen. Er erwarte nach wie vor ein Betriebsergebnis in einer Spanne von bis zu 500 Millionen Euro über oder auch unter dem Vorjahreswert von 10,8 Milliarden Euro, bekräftigte er. "Das nehmen wir uns vor, obwohl niedrigere Zinsen sich weiterhin in unseren Ergebnissen niederschlagen."

Von Januar bis März kletterte der operative Gewinn um 9,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich verursachten Sondereffekte aber einen Gewinnrückgang um 15,3 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der Quartalsüberschuss des vergangenen Jahres war ungewöhnlich hoch ausgefallen, weil der Konzern Beteiligungen verkauft hatte. Der Umsatz legte um 2,5 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro zu.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Allianz-Aktie legte ein knappes Prozent zu und zählte damit zu den stärksten Werten im Dax. "Die wesentlichen Zahlen zeigen, dass das Kerngeschäft gut läuft", erklärten die Analysten von RBC Capital Markets. Die DZ Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung.

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