Investing.com - Mit großer Erleichterung haben die Anleger von Amazon (NASDAQ:AMZN) die jüngsten Quartalszahlen des Online-Riesen aufgenommen und den Titel nach oben geschickt. Die Aktie schoss im nachbörslichen Geschäft um bis zu 17 Prozent auf 3.250 Dollar nach oben - damit hat sie einen Großteil der im Januar erlittenen Verluste wieder wettgemacht.
Amazon wies Umsatzerlöse in Höhe von 137,4 Milliarden Dollar aus und damit knapp 12 Milliarden Dollar mehr als in der Vorjahresperiode. Die von Investing.com im Vorfeld der Quartalszahlen befragten Analysten hatten mit Erlösen von 137,75 Milliarden Dollar gerechnet. Damit verfehlten die Umsätze die Erwartung der Experten knapp.
Den Gewinn je Aktie konnte der Online-Gigant von 14,09 Dollar vor einem Jahr auf 27,75 Dollar steigern. Erwartet wurde von Analysten ein Gewinn von 3,71 Dollar je Aktie. Der Nettogewinn belief sich auf 14,3 Milliarden Dollar. Davon stammten 11,8 Milliarden Dollar aus der Beteiligung des Online-Riesen an Rivian (NASDAQ:RIVN) Automotive, dessen Aktien im letzten Quartal an die Börse gingen.
Amazon, das über 1,3 Milliarden Dollar in Rivian investiert hatte, besaß vor dem Börsengang 22,4 Prozent der Aktien der Klasse A des Elektroautobauers.
Der operative Gewinn brach dagegen um 50 Prozent auf 3,46 Milliarden Dollar ein.
Gleichzeitig sank die operative Marge von 4,4 Prozent im dritten Quartal auf nur noch 2,5 Prozent. Hier wurden 1,82 Prozent erwartet.
Die Umsätze in der wichtigen Sparte Amazon Web Services (Cloud-Computing-Sparte) stiegen um 40 Prozent auf knapp 17,8 Milliarden Dollar. Cloud-Dienste wie die von Amazon sind für Unternehmen während der Corona-Pandemie unerlässlich geworden, da viele ihrer Mitarbeiter auf Remote-Arbeit umgestiegen sind. Analysten hatten mit einem Umsatz bei den AWS von 17.37 Milliarden Dollar gerechnet.
Für das nächste Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz von 112 bis 117 Milliarden Dollar. Die Wall Street erwartete laut Refinitiv 120 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis schätzt der Online-Gigant in einer Spanne von 0 bis 3 Milliarden Dollar. Hier wurden 7,44 Milliarden Dollar erwartet.
Amazon kündigte in seinem Geschäftsbericht außerdem eine Preiserhöhung der jährlichen Prime-Mitgliedschaft von 119 auf 139 Dollar an. Zuletzt hatte der Konzern den Preis für Prime-Mitglieder im Jahr 2018 von 99 auf 119 Dollar jährlich erhöht.
(Korrektur: Im letzten Absatz wurde die Preiserhöhung für Prime-Mitglieder im Jahr 2018 berichtigt).