NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat sich positiv zur deutschen Immobilienbranche geäußert. Die Fundamentaldaten für die hiesigen Wohnimmobilien-Gesellschaften seien nach wie vor stark, schrieb Analystin Bianca Riemer in einer am Dienstagabend vorgelegten Branchenstudie. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage begünstige weiterhin die Vermieter, da die Baugenehmigungen mit dem einwanderungsbedingten Bevölkerungswachstum nicht Schritt hielten. Zudem hinke die Privatisierung der Entwicklung im Gesamtmarkt hinterher. Als ihre zwei bevorzugten Branchenaktien nannte die Expertin Deutsche Annington F:ANN und Deutsche Wohnen (ETR:DWNI).
Im Vergleich zu den Wettbewerbern LEG Immobilien F:LEG und Gagfah F:GFJ seien Deutsche Annington relativ attraktiv bewertet. Diese Lücke dürfte sich schließen, nachdem infolge des gestiegenen Anteils frei handelbarer Aktien die Aufnahme in Indizes wie etwa den MDax F:MDAX möglich werden dürfte. Riemer erhöhte das Kursziel von 23 auf 26 Euro (Kurs: 22,486 Euro) und blieb bei der Einstufung "Overweight". Bei Deutsche Wohnen rechnet sie mit einer nahezu doppelt so hohen Gesamtrendite wie bei den Wettbewerbern. Sie hob die Anlageempfehlung von "Equal-weight" auf "Overweight" an und das Ziel von 15,50 auf 18,70 Euro (Kurs: 17,070 Euro).
Die Beobachtung von Gagfah nahm Riemer mit "Equal-weight" und einem Ziel von 15,70 Euro auf (Kurs: 14,995 Euro). Sie traut dem Unternehmen lediglich durchschnittliche Renditen in Form eines Wachstums des Nettovermögenswertes plus Dividende zu. Die Aktie werde zudem in derselben Größenordnung wie die der Branchenkollegen gehandelt. Kurstreibend könnte allerdings die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen wirken. Bei LEG riet die Expertin angesichts der inzwischen branchenkonformen Bewertung zu Gewinnmitnahmen. Sie stufte die Aktie von "Overweight" auf "Equal-weight" ab, erhöhte aber das Ziel von 55 auf 60 Euro (Kurs: 56,07 Euro). TAG Immobilien F:TEG sieht sie weiter skeptisch, weshalb sie das Kursziel von 7,00 auf 6,50 Euro senkte (Kurs: 8,936 Euro) und die Einstufung auf "Underweight" beließ.
Gemäß der Einstufung "Overweight" erwartet Morgan Stanley einen überdurchschnittlichen Gesamtertrag der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten. Mit "Equal-weight" gehen die Experten von einem durchschnittlichen und mit "Underweight" von einem unterdurchschnittlichen Gesamtertrag aus.
Analysierendes Institut Morgan Stanley.