PARIS (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess (XETRA:LXSG) dürfte es den Experten der französischen Großbank Societe Generale (PARIS:SOGN) (SocGen) zufolge schwer haben, im Kautschuk-Geschäft zu altem Glanz zurückzufinden. Vor diesem Hintergrund empfehlen die Analysten um Thomas Swoboda in einer Ersteinschätzung, die Aktien des Dax-Konzerns (DAX) zu verkaufen. Ihr Kursziel liegt bei 44 Euro.
Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von etwa 50 Euro sehen sie also 12 Prozent Luft nach unten. Allerdings lässt sich die Bilanz der Lanxess-Papiere im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von rund 30 Prozent durchaus sehen. Damit zählen sie zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex.
Der Dax-Konzern kämpfe mit Einsparungen, Kapazitätssenkungen und eventuellen Partnerschaften gegen Preis- und Margendruck im Geschäft mit Synthesekautschuk, schrieben Swoboda und seine Kollegen in einer Studie. Am Ende dürfte es Lanxess zwar gelingen, die Gewinne wieder zu steigern, allerdings dürften die alten Spitzenwerte in puncto Profitabilität des Kautschuk-Geschäfts nur schwer erreichbar sein.
So lange dieses wettbewerbsintensive Geschäft nicht "repariert" sei, gebe es Bewertungsrisiken. Denn ohne einen Verkauf der Sparte dürfte Lanxess die Lücke bei der operativen Gewinnmarge (Ebitda:Marge) zu anderen europäischen Spezialchemiekonzernen kaum schließen, schrieben die Analysten. Gleichzeitig würden die Papiere aber bereits auf dem Niveau der Aktien der Konkurrenz gehandelt.
Kurzfristig halten die Experten einen Ausstieg aus dem Kautschuk-Geschäft allerdings für unwahrscheinlich. Der Markt für dieses Produkt sei stark fragmentiert und einseitige Kapazitätsverringerung dürften kaum ausreichen, um die Profitabilität wieder auf ein attraktives Niveau zu bringen. Die Gewinnmargen ließen sich nur im Zuge von Zusammenschlüssen großer Anbieter deutlich verbessern.
Angesichts der großen Anzahl von Produkt- und Hersteller-Kombinationen dürfte eine Konsolidierung auf der Angebotsseite allerdings Zeit brauchen. Gleichzeitig halten die Experten die derzeit erzielbaren Veräußerungspreise bei einem Ausstieg aus dem Geschäft für unattraktiv.
Bei einer "Sell"-Empfehlung wird die Aktie nach Einschätzung der Analysten der Societe Generale auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Verlust (Kursentwicklung + Dividende) aufweisen.
Analysierendes Institut Societe Generale S.A..