🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Anleger hoffen nach Mays Wahlfiasko auf sanften Brexit

Veröffentlicht am 09.06.2017, 15:02
© Reuters. A one pound coin lies on a Union Flag in Loughborough
DE40
-
STOXX50
-
BARC
-
EZJ
-
LHAG
-
CBKG
-
TCGI
-

- von Patricia Uhlig und Anika Ross

Frankfurt (Reuters) - Nach der Wahlpleite für die britische Premierministerin Theresa May ist der befürchtete Börsencrash ausgeblieben.

Zwar rutschte das Pfund Sterling am Freitag um bis zu 2,4 Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 1,2635 Dollar ab. Die Aktienmärkte nahmen dagegen Kurs auf ihre bisherigen Rekordhochs. Hier überwog die Hoffnung, dass die geplante Scheidung Großbritanniens von der EU friedlich ausfällt - oder beide am Ende gar doch zusammenbleiben. "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Exit vom Brexit eintritt, liegt nach meiner Meinung jetzt bei 60 Prozent mit zunehmender Tendenz", sagte Folker Hellmeyer, Chef-Analyst der Bremer Landesbank.

Der Dax lag 0,4 Prozent im Plus bei 12.761 Punkten, der EuroStoxx50 gewann 0,3 Prozent auf 3572 Zähler. Der Londoner Leitindex "Footsie" nahm zunächst Kurs auf sein Rekordhoch und legte bis zu 1,3 Prozent zu, im Verlauf schmolz das Kursplus ab auf 0,6 Prozent bei 7491 Punkten.

May hat die von ihr vorgezogene Unterhauswahl verloren und steht nun wenige Tage vor dem offiziellen Verhandlungsbeginn für den Brexit vor einem politischen Patt. Ihre Konservative Partei büßte die absolute Mehrheit ein, die sie eigentlich mit der Abstimmung am Donnerstag ausbauen wollte. "Der harte Brexit wurde gestern abgewählt", sagte Commerzbank-Ökonom Peter Dixon. "Damit ist eine Einigung mit der EU auf längere Sicht wahrscheinlicher geworden. Deshalb halten sich die Verluste des britischen Pfunds in Grenzen." Als die Briten im Juni 2016 für den Brexit gestimmt hatten, war das Pfund um elf Prozent abgestürzt.

Unter Experten herrschte Uneinigkeit, wohin die Reise für die britische Währung nun geht. "Es gibt so viele Variablen, dass das Pfund in den nächsten Tagen sogar steigen könnte, da die Wahrscheinlichkeit eines sanften und angenehmeren Brexit steigt", sagte Richard Berry, Gründer des Brokerhauses Berry FX. Dagegen hält Chef-Investmentstratege Salman Ahmed vom Fondsmanager Lombard Odier eine Abschwächung auf 1,25 Dollar für möglich. Die Analysten der Commerzbank (DE:CBKG) gehen davon aus, dass es für das Pfund erst wieder aufwärtsgeht, wenn es Klarheit über die Regierungsbildung gibt.

MAY ERHÄLT VON QUEEN REGIERUNGSAUFTRAG

Börsianern zufolge türmen sich schwierige Aufgaben vor May, die dennoch im Amt bleiben will. Nach einem Treffen mit der Queen betonte die Tory-Chefin, die neue Regierung werde das Land durch die Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union führen. Dabei würden die Tories mit der nordirischen Partei Democratic Unionists zusammenarbeiten.

Wirtschaftsvertreter rechnen mit steigenden Unsicherheiten für deutsche Unternehmen, die eng mit den britischen Firmen verbunden sind. "Großbritannien wird einen hohen wirtschaftlichen Preis für die Brexit-Entscheidung zahlen, welcher sich durch die Wahlen weiter vergrößern wird", sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Michael Fratzscher. Volkswirt Hellmeyer von der Bremer Landesbank sieht dunkle Wolken am Horizont für die britische Wirtschaft. "Für den Investitionsstandort Großbritannien ist dieses Wahlergebnis ein Katalysator für Zurückhaltung." Das Vereinigte Königreich ist für Deutschland der drittgrößte Exportmarkt.

LUFTHANSA UND AIR FRANCE KLETTERN AUF DREI-JAHRES-HOCH

© Reuters. A one pound coin lies on a Union Flag in Loughborough

Zu den größten Verlierern an der Londoner Börse gehörten die Aktien von Banken, weil sie besonders von einer möglichen Konjunktureintrübung betroffen wären. Lloyds, Royal Bank of Scotland und Barclays (LON:BARC) büßten bis zu 2,5 Prozent ein.

Auch britische Luftfahrt- und Tourismuswerte flogen aus den Depots. Thomas Cook (LON:TCG), Easyjet (LON:EZJ) und die British-Airways-Mutter IAG verloren rund ein Prozent. Die Papiere der Rivalen Lufthansa (DE:LHAG) und Air France-KLM stiegen dagegen auf ihre höchsten Stände seit drei Jahren.

Von den Wahlen unbeeindruckt zeigten sich die US-Aktienmärkte: Im vorbörslichen Handel traten Dow Jones & Co auf der Stelle. 2017-06-09T081158Z_1_LYNXMPED580KG_RTROPTP_1_BRITAIN-COINS.JPG

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.