(Neu: Details zum Gewinnrückgang, Konkurrenz aus Japan, Aussagen aus Telefonkonferenz)
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka hat im zweiten Quartal dank der kräftigen Nachfrage aus Übersee und einer Übernahme sein Niveau halten können. 'Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erwarten wir Nachfrageimpulse verstärkt aus Asien, sowie Nord- und Südamerika' sagte Vorstandschef Till Reuter am Mittwoch. Er blicke sehr zuversichtlich auf die Ziele für 2013. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie sei anhaltend gut. 'Wir sehen keinen Abbruch.' Die Investitionsbereitschaft der Kunden in den USA und Asien sei nach wie vor sehr hoch. Dämpfend für den Konzern wirke das europäische Geschäft.
Die Aktie gewann gegen Mittag um knapp zwei Prozent zu und schlug sich damit besser als der MDax, der um 0,24 Prozent nachgab. Das zweite Quartal sei solide ausgefallen, schrieb Analyst Holger Schmidt von Equinet.
Der Auftragseingang legte in der Zeit zwischen April und Ende Juni um 3,8 Prozent auf 525,4 Millionen Euro zu. Allein 40 Millionen davon stammen allerdings vom im April zugekauften US-Anlagenbauer Utica. Der Bestand lag mit 1,02 Milliarden Euro etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Eine Großbestellung eines Automobilherstellers aus den USA bringt im laufenden Quartal aber schon mal mehr als 250 Millionen US-Dollar zusätzlich in die Auftragsbücher. Kuka liefert an den nicht näher genannten Kunden in den nächsten drei Jahren Anlagen, auf denen Karosserie-Teile hergestellt werden.
Der Umsatz ging nach dem außergewöhnlich starken Vorjahr im 2. Quartal um 2,5 Prozent auf 437,5 Millionen Euro zurück. Analysten hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs der Gewinn wie erwartet um 1,4 Prozent auf 29,0 Millionen Euro. Die Marge erreichte mit 6,6 Prozent den besten Quartalswert seit neun Jahren. Unter dem Strich blieben Kuka im zweiten Quartal 12,5 Millionen Euro übrig - ein Minus von 15,5 Prozent. Hier schlug das schlechtere Finanzergebnis durch.
Dahinter steckt vor allem eine mit 8,7 Prozent verzinste Anleihe aus dem Jahr 2010 im Volumen von 202 Millionen Euro. Mittlerweile hat sich der Konzern wesentlich günstiger über eine Wandelanleihe finanziert und damit begonnen, die alte Anleihe zurückzukaufen. Allerdings zu höheren Marktpreisen, was 3,2 Millionen Euro zusätzlich kostete. Die Anleihe ist eigentlich erst im kommenden Jahr fällig, da Kuka aber Geld auf der hohen Kante hat und langfristig Zinsen sparen kann, lohne es sich trotzdem, sagte Finanzchef Peter Mohnen.
Um der hohen Nachfrage nach Robotern gerecht zu werden, hat Kuka seine Produktion in Augsburg und in Ungarn ausgeweitet. Zudem errichtet der Konzern in China eine weitere Roboter-Fabrik, die Ende des Jahres fertig sein soll. Mit der erweiterten Produktion soll vor allem der dort wachsende Markt in Asien bedient werden. Insgesamt kann Kuka nach dem Ausbau rund 25.000 Roboter im Jahr montieren und damit fast die Hälfte mehr als zuvor.
Im Robotergeschäft kommen die Wettbewerber von Kuka vor allem aus Japan. Die Konkurrenten dort seien 'agressiver' geworden, sagte Reuter mit Blick auf den Kursverfall beim japanischen Yen. Das hilft den dortigen Unternehmen ihre Roboter günstiger exportieren zu können. Für 2013 rechnet der Manager aber wegen langfristigen Verträgen noch nicht mit Auswirkungen auf das Roboter-Geschäft von Kuka. Im kommenden Jahr könnte sich das aber negativ niederschlagen.
Das Unternehmen profitiert seit geraumer Zeit ebenso wie der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr von den Investitionen der Autohersteller in Werke, die etwa für Nordamerika oder die wachsenden Märkte in Schwellenländern produzieren. Den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigte der Vorstand. Demnach rechnen die Augsburger mit einem leichten Anstieg des Umsatzes auf rund 1,8 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge soll von 6,3 auf rund 6,5 Prozent steigen./stb/mmb/stk
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka
Die Aktie gewann gegen Mittag um knapp zwei Prozent zu und schlug sich damit besser als der MDax
Der Auftragseingang legte in der Zeit zwischen April und Ende Juni um 3,8 Prozent auf 525,4 Millionen Euro zu. Allein 40 Millionen davon stammen allerdings vom im April zugekauften US-Anlagenbauer Utica. Der Bestand lag mit 1,02 Milliarden Euro etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Eine Großbestellung eines Automobilherstellers aus den USA bringt im laufenden Quartal aber schon mal mehr als 250 Millionen US-Dollar zusätzlich in die Auftragsbücher. Kuka liefert an den nicht näher genannten Kunden in den nächsten drei Jahren Anlagen, auf denen Karosserie-Teile hergestellt werden.
Der Umsatz ging nach dem außergewöhnlich starken Vorjahr im 2. Quartal um 2,5 Prozent auf 437,5 Millionen Euro zurück. Analysten hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs der Gewinn wie erwartet um 1,4 Prozent auf 29,0 Millionen Euro. Die Marge erreichte mit 6,6 Prozent den besten Quartalswert seit neun Jahren. Unter dem Strich blieben Kuka im zweiten Quartal 12,5 Millionen Euro übrig - ein Minus von 15,5 Prozent. Hier schlug das schlechtere Finanzergebnis durch.
Dahinter steckt vor allem eine mit 8,7 Prozent verzinste Anleihe aus dem Jahr 2010 im Volumen von 202 Millionen Euro. Mittlerweile hat sich der Konzern wesentlich günstiger über eine Wandelanleihe finanziert und damit begonnen, die alte Anleihe zurückzukaufen. Allerdings zu höheren Marktpreisen, was 3,2 Millionen Euro zusätzlich kostete. Die Anleihe ist eigentlich erst im kommenden Jahr fällig, da Kuka aber Geld auf der hohen Kante hat und langfristig Zinsen sparen kann, lohne es sich trotzdem, sagte Finanzchef Peter Mohnen.
Um der hohen Nachfrage nach Robotern gerecht zu werden, hat Kuka seine Produktion in Augsburg und in Ungarn ausgeweitet. Zudem errichtet der Konzern in China eine weitere Roboter-Fabrik, die Ende des Jahres fertig sein soll. Mit der erweiterten Produktion soll vor allem der dort wachsende Markt in Asien bedient werden. Insgesamt kann Kuka nach dem Ausbau rund 25.000 Roboter im Jahr montieren und damit fast die Hälfte mehr als zuvor.
Im Robotergeschäft kommen die Wettbewerber von Kuka vor allem aus Japan. Die Konkurrenten dort seien 'agressiver' geworden, sagte Reuter mit Blick auf den Kursverfall beim japanischen Yen. Das hilft den dortigen Unternehmen ihre Roboter günstiger exportieren zu können. Für 2013 rechnet der Manager aber wegen langfristigen Verträgen noch nicht mit Auswirkungen auf das Roboter-Geschäft von Kuka. Im kommenden Jahr könnte sich das aber negativ niederschlagen.
Das Unternehmen profitiert seit geraumer Zeit ebenso wie der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr