* Griechenland verfehlt Sparziele
* Euro fällt auf 8-1/2-Monats-Tief
* CDS auf deutsche Anleihen auf Rekordhoch (Neu: Bond-Käufe der EZB, deutsche CDS)
Frankfurt, 03. Okt (Reuters) - Zweifel am Erfolg der Sanierungsbemühungen Griechenlands haben die internationalen Börsen am Montag auf Talfahrt geschickt. Vor allem Finanzwerte zogen die Aktienmärkte nach unten. Der Euro fiel auf ein Mehrmonats-Tief. Rohstoffe wie Erdöl und Kupfer gerieten ebenfalls unter Verkaufsdruck. Auf der Suche nach sicheren Anlagehäfen deckten sich Investoren mit Bundesanleihen und Gold ein.
"Die Märkte gehen weiterhin davon aus, dass die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands unabwendbar und es eher die Frage des wann statt des ob ist", sagte Anlage-Stratege Nick Stamenkovic von RIA Capital Markets. Sein Kollege Eric Wand von der Lloyds Bank bemängelte, die Politiker hechelten der Entwicklung hinterher, anstatt sie aktiv anzugehen.
Dem griechischen Haushaltsentwurf für 2012 zufolge wird das hoch verschuldete Land seine mit den Geldgebern vereinbarten Defizit-Ziele in diesem und dem kommenden Jahr verpassen. Ein Insider sagte Reuters, dass die Gespräche der Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit der Athener Regierung noch nicht beendet seien. Vor einigen Wochen war die Experten-Gruppe wegen mangelnder Fortschritte bei den Sanierungsbemühungen abgereist. Vom ihrem Votum hängt ab, ob Griechenland weitere Hilfen erhält.
ANLEGER TRENNEN SICH WELTWEIT VON AKTIEN - GOLD TEURER
Der Dax fiel am Tag der Deutschen Einheit um bis zu
vier Prozent und notierte am Mittag 2,3 Prozent schwächer bei
5375 Punkten. Der EuroStoxx50 gab zwei Prozent auf
2135 Zähler nach. Im Gegenzug schossen die beiden
Volatilitäts-Indizes VDax und VStoxx , die die
Nervosität der Anleger messen, um jeweils rund sieben Prozent in
die Höhe. Die Tokioter Aktienbörse schloss knapp
zwei Prozent im Minus und die Terminkontrakte auf die
US-Indizes
Am Devisenmarkt fiel der Euro zeitweise auf ein Achteinhalb-Monats-Tief von 1,3310 Dollar. "Die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands ist eine Büchse der Pandora, die niemand öffnen will", sagte Analyst Teppei Ino von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. "Während einige Märkte dies schon eingepreist zu haben scheinen, sieht es so aus, als ob der Euro noch einiges vor sich hat."
Aus Furcht vor einer Ausbreitung der Schuldenkrise forderten
Investoren höhere Risikoaufschläge für Anleihen hoch
verschuldeter europäischer Staaten wie
Griechenland , Spanien oder
Italien . Um diesem Trend entgegenzuwirken, griff
die EZB Händlern zufolge ein und kaufte erneut Bonds auf. Dank
des anhaltenden Ansturms auf Bundesanleihen legte der
Bund-Future
Gold - die Antikrisen-Währung schlechthin - verteuerte sich
auf 1658,79 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Preise der
meisten anderen Rohstoffe gaben dagegen nach wegen der wieder
zunehmenden Rezessionsängste. So verbilligten sich die beiden
Rohöl-Sorten WTI
BANKEN ERNEUT AUF TALFAHRT
Vor diesem Hintergrund gab der europäische
Bankenindex 2,6 Prozent nach. Commerzbank
rutschten um 4,5 Prozent ab, Deutsche Bank