RIAD (dpa-AFX) - Der weltweit mit Abstand größte Börsengang der Geschichte könnte auf sie warten lassen: Unter anderem wegen des niedrigen Ölpreises prüft Saudi-Arabien Pläne, die eigentlich für die zweite Hälfte 2018 geplante Platzierung von Anteilen von Aramco um einige Monate zu verschieben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und berief sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der niedrige Ölpreis drücke auf die Bewertung. Von Seiten des weltweit größten Ölförderers hieß es nur, dass die Börsenpläne wie geplant verlaufen.
So halten Experten die von Saudi-Arabien angepeilte Bewertung von bis zu 2 Billionen Dollar inzwischen für überholt. Bisher hatte das Land angekündigt, fünf Prozent von Aramco an die Börse bringen zu wollen. Bei einer Bewertung von 2 Billionen Dollar, hätte die Platzierung ein Volumen von rund 100 Milliarden Dollar und läge damit deutlich über dem bisherigen Rekord von Alibaba in Höhe von 25 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2014. Die Aktien sollen zum einem am heimischen Aktienmarkt in Riad gehandelt werden, aber auch an einem der weltweit wichtigen Handelsplätze platziert werden. Favoriten sind hier London und New York. Der Aramco-Börsengang soll dem Königshaus Geld ins Haus spülen, damit die anderen Wirtschaftszweige des Landes gestärkt werden können und die Abhängigkeit vom Öl sinkt.