Santiago de Chile, 21. Okt (Reuters) - Die chilenische Regierung hat den Ausnahmezustand nach gewalttätigen Unruhen auf mehrere Städte des Landes ausgeweitet. Das gab Präsident Sebastian Pinera bekannt, nachdem bei Krawallen mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen waren. Für die Hauptstadt Santiago de Chile galt der Ausnahmenzustand bereits. Innenminister Andres Chadwick sagte in einer Pressekonferenz am Sonntag (Ortszeit), dass es in 70 Städten Gewalttaten gegeben habe, darunter die Plünderung von 40 Supermärkten und anderen Geschäften. In Santiago de Chile war deshalb der internationale Flughafen gesperrt, der öffentliche Transport kam zum Erliegen. Die U-Bahn sollte am Montag den Verkehr wiederaufnehmen. Nach Angaben der Behörden wurden rund 1500 Personen verhaftet.
Auslöser der Unruhen waren Pläne für eine Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr. In dem südamerikanischen Land mit sechs Millionen Einwohnern ist der Unmut über hohe Lebenshaltungskosten weit verbreitet.