Von Christiana Sciaudone
Investing.com -- Bankaktien präsentieren sich am Freitag sehr schwach und belasten den Gesamtmarkt, nachdem die Federal Reserve angekündigt hatte, die Ausnahme zur Eigenkapitalregel SLR für Großbanken nicht zu verlängern.
JPMorgan (NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) gehörten mit einem Minus von 3,4% bzw. 2,6% zu den größten Verlierern.
Man werde die im letzten Jahr beschlossene Ausnahmeregelung nicht verlängern, teilte die Federal Reserve (Fed) am Freitag mit. Große US-Banken müssen ab dem nächsten Monat wieder zusätzliches Eigenkapital zur Verlustabsicherung beim Halten von US-Treasuries und Zentralbankreserven vorhalten.
Die Fed teilte jedoch mit, dass sie eine formale Überprüfung der Kapitalregel, auch bekannt als "Supplementary Leverage Ratio - SLR", in die Wege leiten werde. Grund dafür seien Bedenken, dass die Regel als Folge der geldpolitischen Sofortmaßnahmen der Zentralbank zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht mehr wie vorgesehen funktioniere.
"Die Bankaktien an der Wall Street werden abgestraft, weil sie jetzt mehr Geld zur Seite legen müssen", zitierte Reuters Edward Moya, Senior Market Analyst beim Finanzdienstleister Oanda.
Im April 2020 hatte die Fed die SLR-Regel für US-Staatsanleihen und bestimmte Bankreserven gelockert, um den großen Banken im Zuge der Zinssenkungen und der massiven Anleihekäufe mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen.
Einige - aber nicht alle - Analysten behaupten, dass die Beendigung dieser Ausnahmeregelung die Bereitschaft der Banken zum Kauf von Staatsanleihen verringern wird, und das in einem Jahr, in dem die Neuverschuldung der US-Regierung enorm in die Höhe schnellen wird. Sollte sich diese These bewahrheiten, dann würde dies einen spürbaren Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen erzeugen, die ohnehin schon aufgrund von Inflationsängsten ansteigen.
Der Dow Jones Banks gab um 2,6% nach.