🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

Bayer im US-Glyphosat-Prozess zu 80 Mio Dlr Schadenersatz verurteilt

Veröffentlicht am 28.03.2019, 07:17
© Reuters. The German chemical stock Bayer plant is seen in Leverkusen
BAYGN
-
MON
-

San Francisco/Frankfurt (Reuters) - Bayer (DE:BAYGN) hat in einem wegweisenden US-Prozess um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat erneut eine herbe Niederlage erlitten.

Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemie-Konzern wurde am Mittwoch zu Schadenersatz in Höhe von 80 Millionen Dollar verurteilt. Die Geschworenen in San Francisco befanden, dass Bayer für für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman haften müsse. Bayer kündigte an, Rechtsmittel einzulegen. Das Urteil in diesem Verfahren habe keinen Einfluss auf künftige Fälle. Jedes zukünftige Verfahren sei gesondert zu betrachten auf der Basis der jeweiligen Umstände und rechtlichen Bedingungen. In den USA sieht sich der Konzern mit mehr als 11.200 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert. Die Jury war in einer ersten Phase des Prozesses in der vergangenen Woche einstimmig zu der Überzeugung gelangt, dass das glyphosathaltige Mittel Roundup der Bayer-Tochter Monsanto (NYSE:MON) einen "erheblichen Faktor" bei der Entstehung der Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman ausgemacht habe. Anschließend ging der Prozess vor den gleichen Geschworenen in eine zweite Phase, in der es um die Frage der Verantwortlichkeit des Konzerns und um eventuelle Schadenersatzansprüche ging.

© Reuters. The German chemical stock Bayer plant is seen in Leverkusen

Hardeman zeigte sich von dem Urteil "überwältigt". Er könne es noch gar nicht richtig begreifen. Bayer erklärte, es sei von dem Urteil der Jury enttäuscht. "Wir haben großes Mitgefühl mit Herrn Hardeman und seiner Familie. Bayer steht hinter diesen Produkten und wird sie entschieden verteidigen."

Bayer hatte den Glyphosat-Entwickler Monsanto im vergangenen Sommer für 63 Milliarden Dollar übernommen. Der Konzern bestreitet die Vorwürfe gegen Glyphosat und verweist darauf, dass Zulassungsbehörden weltweit den Unkrautvernichter bei sachgemäßer Anwendung als sicher bewerteten.

Der Fall des Kaliforniers Hardeman gilt als sogenannter "Bellwether Trial" - einer von mehreren repräsentativen Fällen, die bei Produkthaftungsklagen in den USA genutzt werden, um etwa die Schadensspanne und Möglichkeiten für einen Vergleich zu bestimmen. Er könnte die Richtung für mehr als 760 weitere bei dem Gericht in San Francisco anhängige Verfahren vorgeben. Insgesamt sind für dieses Jahr derzeit sieben Verfahren zur Verhandlung angesetzt. Im vergangenen August hatte ein kalifornisches Geschworenengericht den Konzern zur Zahlung von 289 Millionen Dollar Schadenersatz an einen an Krebs erkrankten Mann verurteilt. Später wurde die Summe zwar auf 78 Millionen Dollar reduziert, doch Glyphosat wurde immer noch für die Krebserkrankung des Mannes verantwortlich gemacht. Bayer hat dagegen Berufung eingelegt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.