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Börse Frankfurt-News: Spaniens Markt enttäuscht (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 18.12.2015, 11:32
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Spaniens Markt enttäuscht (Auslandsaktien)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. Dezember 2015. Viele spanische Aktien sind in diesem Jahr nicht gut gelaufen - trotz deutlicher Erholung der Wirtschaft. Für Unsicherheit sorgt auch die Wahl an diesem Wochenende.

Am Sonntag wird in Spanien ein neues Parlament gewählt. Wie der Urnengang ausgehen wird, ist noch nicht abzusehen. Klar ist bisher nur, dass neben den beiden etablierten Parteien - der derzeit regierenden konservativen Partido Popular (PP) und der sozialistischen PSOE - die liberale Partei Cuidadanos und die linkspopulistische Podemos ins Parlament einziehen werden. Spekuliert wird über eine mögliche Koalition zwischen PP und Ciudadanos, eine andere Möglichkeit wäre eine grosse Koalition zwischen Konservativen und Sozialisten.

Leitindex Ibex klar im Minus

Die spanische Wirtschaft präsentiert sich, zumindest im Vergleich mit den Vorjahren, in guter Verfassung. Gut 3 Prozent Wachstum werden in diesem Jahr erwartet, in zwei Jahren wurden eine Million Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit mit 21 Prozent immer noch extrem hoch.

Mit spanischen Aktien hatte Anleger in diesem Jahr allerdings wenig Freude. Nach einem rasanten Anstieg zwischen 2012 und April dieses Jahres hat der spanische Aktienindex Ibex 35 deutlich nachgegeben und kommt seit Jahresanfang auf einen Verlust.

"Grund sind unter anderem die zunehmenden Sorgen, dass sich Katalonien von Spanien abspalten könnte", bemerkt Roland Stadler von der Baader Bank. "Ausserdem macht die Schwäche Lateinamerikas vielen spanischen Unternehmen zu schaffen." Dazu kommt die Unsicherheit durch die Wahl.

Inditex (MC:ITX) steigt und steigt

Allerdings sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Ibex-Werten enorm. Einen grossen Satz nach oben machte etwa der Modekonzern Inditex, zu dem neben dem Flaggschiff Zara auch die Marken Massimo Dutti, Pull & Bear und Bershka gehören.

Die Aktie (WKN A11873) kletterte von knapp 24 Euro Ende 2014 auf aktuell 33,42 Euro - ein Plus von fast 40 Prozent. "Inditex profitiert von der stark anziehende Nachfrage auf dem Heimatmarkt", erklärt Walter Vorhauser von Oddo Seydler. " Barclays (L:BARC) zufolge ist der Umsatz in der Modebranche in Spanien im Oktober auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen." In den ersten neun Monaten des bis Ende Januar laufenden Geschäftsjahres konnte Inditex seinen Gewinn um ein Fünftel auf 2,02 Milliarden Euro und den Umsatz um 16 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro steigern.

Bei Inditex überwiegt der Optimismus. Nach Ansicht von Vorhauser steht neuen Höchstkursen bei der Aktie nichts im Wege.

Die Ansicht teilt auch Goldman Sachs, die Analysten setzen Inditex unverändert auf ihre "Conviction Buy"-Liste bei einem Kursziel von 41 Euro. Die Citigroup hat Inditex auf ihre "Focus List Europe" gesetzt und die Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 37 Euro belassen. Der spanische Modekonzern biete eine beeindruckende Wachstumsstory, heisst es zur Begründung. Die Analysten halten Inditex für einen der wenigen Profiteure des anhaltend raschen Wandels hin zum Online-Geschäft.

Repsol (MC:REP) leidet unter Ölpreisverfall

Das genaue Gegenteil ist Repsol, die Aktie des Ölkonzerns (WKN 876645) kommt seit Jahresanfang auf ein Minus von 28 Prozent, aktuell notiert sie bei 10,95 Euro. "Hintergrund ist der niedrige Ölpreis", bemerkt Vorhauser.

Repsol verzeichnete im dritten Quartal einen deutlich stärkeren Gewinneinbruch als erwartet: Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn schrumpfte um gut 60 Prozent auf 159 Millionen Euro, einschliesslich anfallender Kosten wie etwa einer Wertberichtigung in den USA rutschte der Konzern sogar in die roten Zahlen. "Repsol muss die Investitionen deutlich zurückfahren. Ausserdem sollen Geschäftsteile im Umfang von 6,2 Milliarden Euro verkauft werden." Der Händler sieht die Aktie weiter im Abwärtstrend.

Banken ebenfalls angeschlagen

Auch die spanischen Banken haben kein gutes Jahr hinter sich, wie Stadler feststellt. Banco Santander (MC:SAN) (WKN 858872) kommt auf Sicht von einem Jahr auf ein Minus von 27,5 Prozent, BBVA (MC:BBVA) (WKN 875773) auf 7,6 Prozent, auch Banco de Sabadell (WKN A0MRD4) und Banco Popular Espanol (WKN A1W0MG) gehören zu den Verlierern.

Banco Santander leidet unter der Schwäche Brasiliens, allerdings kommt auch im Heimatmarkt das Kreditgeschäft nicht richtig in Gang. Der Verlust von BBVA ist im dritten Quartal nach einer hohen Abschreibung auf die türkische Tochter deutlich höher als erwartet ausgefallen. "Insgesamt haben sich die europäischen Banken in diesem Jahr schwer getan", ergänzt Stadler.

Begeistert zeigen sich Analysten bezüglich Banco Santander nicht, es dominieren die "Neutral"-Einstufungen für die Aktie, etwa von Goldman Sachs und J.P. Morgan.

Hohe Verluste bei ArcelorMittal

Ebenfalls tendenziell abgeraten wird von ArcelorMittal, dem weltgrössten Stahlkonzern. Die Aktie (WKN A0M6U2) hat auf Sicht von zwölf Monaten sogar 60 Prozent verloren.

Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für ArcelorMittal nach dem starken Kursrutsch von 4,50 auf 4,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Gerechnet wird mit weiter sinkenden Markterwartungen.

ArcelorMittal leidet unter der billigen Konkurrenz aus China, im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 711 Millionen US-Dollar.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

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© 17. Dezember 2015

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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