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Börse Frankfurt-News: "Steigen die Kurse, steigen die Umsätze" (Kryptowährungen)

Veröffentlicht am 02.03.2023, 15:15
Aktualisiert 02.03.2023, 15:30
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Geht es mit den Kursen von Bitcoin & Co. nach oben, ziehen auch die Umsätze mit Krypto-ETNs an. Die Rallye vom Jahresanfang ist allerdings vorbei. Neben Bitcoin und Ethereum sind auch kleinere Währungen wie Solana und Cardano Thema.

2. März 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der steile Anstieg der Kryptokurse aus dem Januar hat sich nicht fortgesetzt. Hintergrund ist deutliche Zinsanstieg, der riskantere Geldanlagen wieder uninteressanter macht. "Der Hype von vor anderthalb Jahren ist ohnehin Vergangenheit", bemerkt Jan Duisberg von der Baader Bank. Auch die schlechte Energiebilanz der Währungen sei angesichts der Energiekrise zunehmend Thema. "Allerdings wurden Kryptowährungen schon oft totgesagt, und so ist es bislang dann doch nicht gekommen."

Der Bitcoin kostet am Mittwochabend 23.671 US-Dollar und damit kaum mehr als vor einem Monat. Seit Jahresanfang ergibt das zwar noch ein Kursplus von 43 Prozent, allerdings bleibt das Allzeithoch von fast 69.000 US-Dollar vom November 2021 weit entfernt. Ethereum, die zweitwichtigste Kryptowährung, kostet aktuell 1.655 US-Dollar, ein Plus von 38 Prozent seit Jahresanfang.

"Positive politische Entwicklungen"

Nachrichtenseitig war es im Februar eher ruhig. Im November hatte der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX Schlagzeilen gemacht, im Januar die Insolvenz der Kryptobörse Genesis und die Sperrung der Plattform Bitzlato wegen Geldwäschevorwürfen. Zuletzt zeichneten sich sogar mehrere positive politische Entwicklungen ab, wie Benjamin Dean von WisdomTree berichtet: "Beispielsweise schlug die Regierung von Hongkong Regeln vor, die Kleinanlegern den Handel bestimmter ‚Large-Cap-Token‘ wie Bitcoin an lizenzierten Börsen ermöglichen würden."

Nicht nur Dauerbrenner Bitcoin und Ethereum

Wie Dean meldet, sind seit Jahresbeginn in Europa 92 Millionen US-Dollar in physisch unterlegte Bitcoin-ETNs geflossen, im Vergleich zu 16 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2022. Die Zuflüsse in physisch besicherte Ether-ETNs in Europa von 9,4 Millionen US-Dollar seit Jahresbeginn bezeichnet Dean als "verhalten".

"Sobald die Kurse steigen, steigen auch die Umsätze mit Krypto-ETNs", berichtet Duisberg, der für die Baader Bank Fonds, ETFs und auch ETNs handelt. Die Niveaus vor anderthalb Jahren seien aber weit entfernt. "Es sind viele kurzfristige Anleger*innen unterwegs." Ethereum-ETNs wie der VanEck Ethereum (4:VETHG) blieben neben Bitcoin-ETNs "Dauerbrenner". Duisberg sieht aber auch gute Umsätze in Cardano- (5:AADA), Polygon- (5:POLYE), Ripple- (5:AXRP) und Stellar Lumens-Produkten (5:AXLM), alle von 21Shares. "Mit diesen kleineren Währungen haben sich die Leute noch nicht so die Finger verbrannt wie mit dem Bitcoin."

Laut Fabian Wörndl von Lang & Schwarz waren im Februar immer wieder Solana-Tracker gefragt, etwa der VanEck Solana (4:VS0L). Gute Umsätze meldete Lang & Schwarz aber auch für den VanEck Bitcoin (0:0P0001L7B6), den WisdomTree Ethereum (4:WETH) und den 21Shares Polygon. "Jetzt ist es aber ruhiger geworden."

Umsatzstärkster Krypto-ETN an der Börse Frankfurt ist aktuell - wie üblich - der ETC Group Physical Bitcoin (4:BTCE). Viel gehandelt werden aber auch Bitcoin-Tracker von 21Shares und VanEck sowie Ethereum-Produkte von 21Shares und der ETC Group.

Kritik von BIZ und IWF

Der große Hype ist vorbei, dennoch stellt sich weiter die Frage: War es das jetzt oder kommt nach dem Kryptowinter doch noch der Kryptofrühling? Nach Ansicht von Agustin Carstens, Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ, hat sich nach den letztjährigen Turbulenzen das Argument erledigt, dass Kryptowährungen eine Alternative zu den traditionellen Währungen seinen. "Diese Schlacht ist gewonnen”, erklärte Carstens vergangene Woche in einem Bloomberg-Interview. "Eine Technologie sorgt nicht für vertrauenswürdiges Geld.” In die gleiche Richtung gehen Aussagen des Internationalen Währungsfonds IWF. Der hat ein Aktionspapier zu Kryptowährungen verfasst und sich dafür ausgesprochen, diesen den Status als gesetzliches Zahlungsmittel zu verweigern. Ende 2021 hatte El Salvador den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen.

Fans bleiben dabei

Von der Zukunft überzeugt bleibt hingegen die - nicht ganz unumstrittene - Starinvestorin Cathie Wood mit ihrer Investmentgesellschaft ARK Invest. Der Preis für einen Bitcoin könnte in den nächsten zehn Jahren eine Million US-Dollar übersteigen, erklärte sie in der jährlich erscheinenden AKR-"Big Ideas"-Studie, in der technologische Durchbrüche identifiziert werden.

Dean von WisdomTree rechnet mit einer wachsenden Nachfrage nach Ethereum. "Das Ethereum-Netzwerk steht vor einem weiteren großen Upgrade, dem Shanghai Upgrade." Er geht davon aus, dass die im Rahmen dessen erwartete größere Sicherheit die Nachfrage anheizen wird.

Das Krypto-ETN-Segment der Börse Frankfurt ..

.. umfasst mittlerweile 96 Produkte von 14 Anbietern auf insgesamt 20 einzelne Kryptowährungen sowie auf 10 Kryptoindizes. Alle auf Xetra handelbaren Krypto-ETNs sind physisch besichert und notieren im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Darüber hinaus werden alle Krypto-ETNs auf Xetra von der Eurex Clearing AG als zentralem Kontrahenten (CCP) der Gruppe Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) zentral abgerechnet. Durch das zentrale Clearing profitieren insbesondere institutionelle Investoren zusätzlich von deutlich reduzierten Risiken bei der Abwicklung der Geschäfte.

Auch mit Zertifikaten kann auf Kryptowährungen gesetzt werden. Tracker-Zertifikate bietet zum Beispiel Vontobel auf Bitcoin (DE000VX1BTC7, DE000VQ63TC1) und Ethereum (DE000VQ552V2), ebenso Leonteq Securities (CH0596612314, CH0596612462). Von Vontobel gibt es außerdem Mini Futures auf den in Chicago gehandelten Bitcoin-Future mit überproportionaler Partizipation an der Kursentwicklung, long (DE000VV2DCJ4) und short . "Das ist etwas für trading-affine Anleger", erklärt Daniel Hartmann von Vontobel.

von: Anna-Maria Borse, 2. März 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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