Es braucht nur eine aktive Entscheidung für den Börsenerfolg: mit dem Investieren loszulegen. Wer das bereits hinter sich hat, der darf sich auf die Schulter klopfen. Der größere Baustein für den finanziellen Erfolg ist gelegt.
Allerdings gibt es sehr häufig einen fatalen Fehlschluss: Es benötigt ansonsten kaum mehr aktive Entscheidungen für den langfristigen Börsenerfolg. Oder wir können es besser ausdrücken: Aktives Handeln ist eben nicht mehr erforderlich. Liefern wir den nötigen Kontext für diese gewagte These.
Börsenerfolg: Wenig aktive Entscheidungen sind häufig mehr Wir müssen eigentlich nur in die aktuellen Schlagzeilen schauen, um das zu erkennen. Ich selbst habe es bei Facebook (NASDAQ:META) gesehen als Form der Rechtsprechung: Eine Kaution von 800 Deutschen Mark ist zu 115.000 Euro geworden. Der Vermieter hat den Versuch gewagt, dass er lediglich die einstige Basiseinzahlung auszahlen muss. Aber das ist nicht mein Anliegen, welche Rechtspflichten man als Vermieter hat und welche Rechte als Mieter. Nein, sondern es zeigt, dass eine Investition von 800 Mark über 40 Jahre zu einem wirklich gigantischen Vermögen gewachsen ist.
Es gibt weitere Beispiele dafür. Nicht nur die klassischer Tech-Aktien (NYSE:XLK), die in den vergangenen Jahren Megatrends regelrecht geprägt haben. Nein, sondern hin und wieder hört man im Rahmen von Erbschaften oder Dachboden-Funden, dass ein Depot oder ein altes Sparbuch (zuletzt wohl eher nicht mehr in Zeiten von Negativzinsen) gefunden worden ist. Das Ergebnis: Ein Vergessen hat dazu geführt, dass der Zins- und Zinseszinseffekt in Summe walten konnte. Der Börsenerfolg kam relativ einfach auf, weil man eben keine aktiven Entscheidungen mehr getroffen hat. Sondern, weil die eigene Investition sich operativ entwickeln und wachsen konnte.
Lehrreiche Beispiele mit einer Quintessenz Aktive Entscheidungen können für den Börsenerfolg kontraproduktiv sein. Wer viel hin und her tauscht, der profitiert eben nicht vom Zinseszinseffekt. Auch kurzfristiges Traden kann eine Rendite bringen. Aber eben keine, die aufgrund des starken Wachstums und des Zinseszinseffekts in neue Höhen aufsteigt. Wer darauf verzichtet, sieht stets nur einen Teil der Möglichkeiten.
Aber es zeigt eben auch, dass man als Investor bewusst versuchen sollte, darauf zu verzichten, zu viele aktive Entscheidungen zu treffen. Zumindest, was Kaufen und Verkaufen im Wechsel angeht. Man kann sich sogar den Luxus eines Wegsehens leisten, vor allem, wenn man ein diversifiziertes Depot angestrebt und die entsprechenden Weichen für einen Buy-and-Hold-Ansatz gestellt hat.
Börsenerfolg ist daher, wie solche Beispiele zeigen, nicht unbedingt etwas, das auf eine Fülle von aktiven Entscheidungen zurückgeht. Nein, sondern so manches Mal zeigt sich, dass weniger Tun und vor allem Handeln dem Erfolg besser auf die Sprünge hilft.
Der Artikel Börsenerfolg komm nicht, indem du aktive Entscheidungen triffst ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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