Frankfurt (Reuters) - Zum Ende des Monats haben die Anleger an den europäischen Aktienbörsen sich bedeckt gehalten.
Der Dax ging bei 12.805,50 Punkten minimal höher aus dem Handel. Der EuroStoxx50 legte 0,4 Prozent auf 3525 Punkte zu. Für Juli kommen beide Indizes aber auf ein Plus von je etwa vier Prozent. Vor allem ein Medienbericht über einen neuen chinesisch-amerikanischen Anlauf zur Vermeidung eines Handelskriegs lockte am Dienstag die Anleger. Allerdings dämpfte die Unsicherheit über die Entwicklung im US-Technologiesektor nach dem Ausverkauf der vergangenen Woche die Kauflaune etwas. Im Fokus standen schon vor der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen Apple (NASDAQ:AAPL).
"Da will niemand auf dem falschen Fuß erwischt werden", sagte ein Händler. Denn nach den Kursverlusten zum Wochenanfang erholen sich die US-Börsen nur sehr schleppend. Zum Handelsschluss in Europa lagen der Dow Jones und der S&P 500 je etwa ein halbes Prozent höher. Bei Twitter, oder Facebook (NASDAQ:FB) blieb eine deutlichere Erholung zudem weiter aus. Beide notierten nur ein Prozent höher - nach Verluste von knapp 30 beziehungsweise 20 Prozent in den vergangenen fünf Handelstagen. Auch der Nasdaq-Composite war nur 0,5 Prozent im Plus nach einem Minus von 1,4 Prozent am Montag.
Anleger setzten nun ihre Hoffnungen auf Apple, deren Zwischenbericht nach US-Börsenschluss erwartet wurde. "Apple hat das Potenzial, die Korrektur zu stoppen oder richtig auszuweiten", erläuterte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Aktien des Smartphone-Herstellers pendelten am Dienstag zwischen plus/minus etwa einem halben Prozent.
FRESENIUS UND DIALYSETOCHTER FMC ENTTÄUSCHEN ANLEGER
Überflieger im Dax waren die Aktien der Lufthansa (DE:LHAG) mit einem Kursgewinn von 8,3 Prozent. Der Betriebsgewinn der Airline ging im zweiten Quartal weniger stark zurück als befürchtet. Zudem bekräftigte die Lufthansa ihre Prognose, was Sorgen über die steigenden Kerosinkosten in den Hintergrund drängte.
Weniger gut kamen die Quartalszahlen von Fresenius und seiner Tochter FMC (FMC) an. Der Gesundheitskonzern grenzte seine Prognosen etwas ein, während die Dialysetochter FMC, die vor allem in Nordamerika aktiv ist, negative Währungseffekte zu schaffen. Fresenius verloren gut vier Prozent, FMC zwei Prozent.
Mit Käufen reagierten die Anleger dagegen auf die Zahlen von Fuchs Petrolub. Die im MDax gelisteten Aktien schossen um acht Prozent in die Höhe. Der Schmierstoffproduzent hatte Umsatz und Gewinn gesteigert.
In Paris waren die Anteilsscheine stiegen Vivendi (PA:VIV) um 3,7 Prozent. Der Medienkonzern denkt eigenen Angaben zufolge darüber nach, die Hälfte seines "Kronjuwels" Universal Music Group an einen oder mehrere strategische Partner zu verkaufen. Darüber hinaus stieg der Gewinn im ersten Halbjahr überraschend stark.
In Mailand standen die Titel von Leonardo mit einem Aufschlag von über zehn Prozent hoch im Kurs. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hob dank der Erholung der Hubschrauber-Sparte sein Umsatzziel an.
In New York konnte Pfizer (NYSE:PFE) bei den Anlegern mit seinem Zwischenbericht punkten. Die Aktien des Pharmakonzerns stiegen um rund drei Prozent.