Investing.com - Ein Rückschlag für den Kreuzfahrtgiganten Carnival (NYSE:CCL): Die Aktien des Unternehmens sind heute um mehr als 8 % eingebrochen und das, obwohl die Quartalszahlen besser als erwartet ausgefallen sind. Analysten bleiben jedoch skeptisch und sehen die Bewertung der Aktie weiterhin kritisch.
Jamie Rollo, ein Analyst bei der US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS), hat die Carnival-Aktie nach den Zahlen erneut mit "Underweight" eingestuft und ein Kursziel von 7,00 Dollar pro Aktie festgelegt. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von rund 51 Prozent gegenüber dem aktuellen Aktienkurs. Rollo kommentierte die aktuellen Quartalsergebnisse und äußerte seine Bedenken hinsichtlich der langfristigen Aussichten des Unternehmens.
"Die Zahlen für das zweite Quartal entsprechen weitgehend den Erwartungen. Obwohl es ein moderates Upgrade für das Geschäftsjahr 2023 gibt, welches eine 4-prozentige Steigerung des EBITDA vorsieht, ist es nicht ausreichend", erklärte Rollo. "Die Verbesserung der Umsatzrendite wird teilweise durch höhere Kosten ausgeglichen, und der Ausblick für das Unternehmen ist nicht wesentlich besser als im ersten Quartal. Die langfristigen Ziele für das Jahr 2026 scheinen in weiter Ferne zu liegen und implizieren ein EBITDA, das nur 13 Prozent über dem Konsens für 2025 liegt."
Die skeptische Einschätzung von Rollo basiert auch auf dem starken Anstieg der Aktie im Vorfeld der Quartalsergebnisse. "Angesichts des kräftigen Kursanstiegs der Aktie im Vorfeld der Ergebnisse sind wir nicht der Meinung, dass die Bewertung auf diesem hohen Niveau nicht haltbar ist."
Carnival-Aktien hatte in den vergangenen Monaten eine fulminate Kursrallye hingelegt. Trotz des heutigen Kurseinbruchs liegt die Aktie immer noch rund 80 Prozent im Plus im bisherigen Jahresverlauf.
Der Kreuzfahrtsektor hat in den letzten Jahren mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, insbesondere aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Obwohl sich die Branche langsam erholt, sind die langfristigen Aussichten für Carnival nach wie vor mit Unsicherheiten verbunden. Das liegt vor allem an der Sorge vor einer Rezession, die die Ausgaben der Kunden bremsen und den im letzten Quartal begonnenen Prozess des Schuldenabbaus verlangsamen könnte.