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Ceconomy setzt auf Befreiungsschlag in Russland

Veröffentlicht am 20.06.2018, 11:02
© Reuters. The logo of the electronics retailer Media Markt is seen at the entrance of a shop in Sint-Pieters-Leeuw
CECG
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Düsseldorf (Reuters) - Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy greift für die Lösung ihrer Russland-Probleme tief in die Kasse.

Für rund 258 Millionen Euro überträgt die Tochter Media-Saturn ihre defizitären russischen Filialen an die Holding Safmar, im Gegenzug erhält sie eine Beteiligung von 15 Prozent an dem russischen Konkurrenten M.Video, wie Ceconomy am Mittwoch mitteilte. Damit habe Ceconomy eine "attraktive und nachhaltige Lösung" für den russischen Markt gefunden, sagte Vorstandschef Pieter Haas. Ceconomy halte sich zudem die Option einer Kapitalerhöhung offen - um wachsen zu können. Mit der Aussicht auf einen solchen Schritt hatten die Düsseldorfer am Dienstag die Anleger verschreckt und ihre Aktie auf Talfahrt geschickt. Am Mittwochvormittag erholten sich die Papiere dann wieder und notierten mit über drei Prozent im Plus.

© Reuters. The logo of the electronics retailer Media Markt is seen at the entrance of a shop in Sint-Pieters-Leeuw

MediaMarktSaturn war 2006 in den russischen Markt eingestiegen, doch erreichte die Kette keine führende Position. In den vergangenen Jahren summierten sich die Verluste. Haas wollte das nicht mehr hinnehmen - er setzt auf die Strategie "im Markt führen oder abhauen". Komplett den Rücken kehren wollte er dem russischen Markt indes nicht - hofft er doch dort auf Wachstum. Safmar kombiniert M-Video mit dem Konkurrenten Eldorado und will dann mit 839 Märkten auf einen führenden Marktanteil von rund 26 Prozent kommen. Daran will Ceconomy durch Beteiligung partizipieren. Kurzfristig belastet die Transaktion Ceconomy aber: Sie werde einmalig in einer Höhe von 250 Millionen Euro auf dem Gewinn lasten. MediaMarkt betreibt in Russland 46 Märkte, zudem gibt es noch Läden in Metro-Märkten dort.

Mit den Überlegungen für eine Kapitalerhöhung habe die Transaktion in Russland aber nichts zu tun, versicherte Finanzchef Mark Frese - und dies gelte auch für den andauernden Konflikt mit dem Media-Saturn-Minderheitseigner, der Familie Kellerhals. Diese blockiert bei der wichtigsten Ceconomy- Beteiligung seit Monaten die Ausschüttung einer Dividende, die dann auch in die Ceconomy-Kassen fließen würde. Vielmehr könnte eine mögliche Kapitalerhöhung für "strategische Projekte" nötig werden, sagte Frese. Denn Ceconomy will wachsen und führende Marktpositionen in den Ländern einnehmen, in denen die Holding vertreten ist. So hat sie sich für 452 Millionen Euro mit 24 Prozent am französisch-britischen Rivalen Fnac Darty beteiligt - in Finanzkreisen wird vermutet, dass Ceconomy diesen Anteil noch aufstocken möchte. Aber es gebe auch Märkte abseits Frankreichs, sagte Haas. Ceconomy wolle eine "starke und gesunde Bilanz" und wolle reagieren, "wenn sich Möglichkeiten ergeben".

Ceconomy war im vergangenen Sommer durch die Aufspaltung des Handelsriesen Metro (DE:MEOG) entstanden. Seitdem gehen der Händler Metro mit seinen Großmärkten und der Supermarktkette Real sowie Ceconomy getrennte Wege. Die Aufspaltung sollte beide Teile schlagkräftiger und für Investoren attraktiver machen. Mit Blick auf den Börsenkurs von Metro und Ceconomy ist dies bislang aber nicht wirklich gelungen: Notierte eine Ceconomy-Aktie nach der Unabhängigkeit Mitte Juli noch mit 9,32 Euro und erreichte im Januar ein Jahreshoch von 13,40 Euro, kosteten die Papiere am Mittwoch rund 7,80 Euro.

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