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Chipotle macht sich keine Sorgen um das ASF-Virus

Veröffentlicht am 03.06.2019, 20:59
Aktualisiert 03.06.2019, 21:06
© Reuters.
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Seit Ende 2015 schafft man es bei Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG) (WKN:A0ESP5), Lebensmittelskandale zu vermeiden. Es wurden Millionen ausgegeben, um Lebensmittel besser zu prüfen und den Verzehr sicherer zu machen. So hat sich die Aktie seit dem vergangenen Jahr etwa verdoppelt und steht auf Höchstständen. Kein Wunder, dass die Investoren die anhaltende Dynamik hinter dem starken Turnaround feiern.

Aber neulich sank der Kurs um satte 6 %. Der Grund: Ein Analyst von BMO Capital Markets hatte die Aktie wegen akuter Bedenken herabgestuft. Andrew Strelzik von BMO zufolge werden die Anleger die negativen Auswirkungen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASF-Virus) zu spüren bekommen. Die Kosten für Schweinefleisch seien für den Konzern somit nicht mehr vollständig einschätzbar.

Um es ganz klar zu sagen: Es geht hier nicht darum, dass Kunden von Chipotle krank werden könnten. Die Krankheit stellt kein Risiko für den Menschen dar. Vielmehr geht es um den Ausbruch einer Epidemie, die mehr als ein Drittel der chinesischen Zuchtschweine befallen hat. Das bedeutet eine Schweinepopulation, die größer ist als die der gesamten USA. Die Zahl der befallenen Schweine macht mehr als 5 % der gesamten Proteinproduktion der Welt aus.

„Ein beispielloses Ereignis“ Und es ist nicht so, dass Chipotle einfach so umschwenken könnte. Abgesehen von den logistischen und marketingtechnischen Herausforderungen, die ein solches Unternehmen mit sich bringen würde, könnte die daraus resultierende Nachfrage nach anderen Eiweißbeilagen insgesamt zu höheren Preisen führen.

Die Aktie von Carrols Restaurant Group (WKN:A0LGD7) geriet Anfang Mai ins Wanken, nachdem der größte Burger-King-Franchisegeber des Landes prognostiziert hatte, dass seine Gewinne unter Druck geraten würden. Die steigenden Rind- und Schweinefleischpreise (die aus der Epidemie resultieren) seien daran schuld und sie würden sich „auf absehbare Zeit fortsetzen“, wie es hieß.

Anfang letzter Woche sagte ein anderer Analyst, dass das ASF-Virus „mindestens zwei Jahre lang einen großen Einfluss auf die weltweite Fleischversorgung haben wird“.

In einem Firmenblogbeitrag am selben Tag bezeichnete Tyson Foods (NYSE:TSN) (WKN:870625) CEO Noel White es als „ein beispielloses Ereignis“. White lobte auch die beneidenswerte Position seines eigenen Unternehmens und fügte hinzu: „Ein weltweiter Rückgang des Schweinefleischangebots würde unserem Schweinefleischgeschäft einen erheblichen Auftrieb bieten und gleichzeitig das Geschäft mit Hühner- und Rindfleisch mitziehen, die als Ersatz für Kunden in Betracht kommen.“

Aufgebauschtes Problem? Chipotle selbst scheint gar nicht so besorgt zu sein.

Im Gespräch mit CNN stellte Laurie Schalow fest, dass Schweinefleisch weniger als 2 % der gesamten Lebensmittelkosten von Chipotle ausmacht – deutlich unter den von Strelzik in seinem Downgrade geschätzten rund 10 %. Und selbst dann, sagt sie, kaufe Chipotle „höherwertiges, teureres Schweinefleisch“, das vor allem unter dem Ausbruch litt. Schalow zufolge wurden Preisvereinbarungen getroffen, die bedeuten, dass alle daraus resultierenden Erhöhungen keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Kosten haben werden.

Natürlich berücksichtigt die Aussage nicht den bereits erwähnten erwarteten Anstieg der Hühner- und Rindfleischpreise – obwohl sich sicherlich Chipotles qualitativ hochwertigerer Einkauf auch auf diese Eiweißquellen erstreckt.

Darüber hinaus haben die jüngsten Quartalsergebnisse von Chipotle gezeigt, dass der Konzern ein Gespür dafür hat, selektive Preiserhöhungen und Diversifizierung des Angebots mit steigenden Transaktionszahlen auszugleichen. Selbst wenn sich der weltweite Anstieg der Eiweißpreise also auch für Chipotle bemerkbar macht, sollte das Unternehmen in der Lage sein, die höheren Lebensmittelkosten strategisch auszugleichen.

Die Zukunft wird zeigen, ob Chipotle recht hat, wenn es behauptet, dass die Sorgen um das ASF-Virus übertrieben sind. Wenn ja, könnte sich der jüngst erlittene Kursrutsch als kurzlebig erweisen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Chipotle Mexican Grill. Steve Symington besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 23.5.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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