Zürich, 30. Aug (Reuters) - Eine Rückstufung der Anlageempfehlung durch den Broker Bernstein und Abgaben im Vorfeld der Veröffentlichung des Zwischenberichts von L'Oreal haben am Dienstag die schwer gewichteten Nestle-Aktien unter Druck gesetzt. In einem gehaltenen Markt büssten die Titel des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers 1,7 Prozent auf 49,68 Franken ein.
Der Broker Bernstein hatte das Anlagerating auf "Marketperform" von "Outperform" und das Kursziel auf 52 von 64 Franken gesenkt.
Zudem sorgten Verkäufe in den Aktien des Kosmetikkonzerns L'Oreal, an dem Nestle rund 30 Prozent hält, für zusätzlichen Druck. L'Oreal wird am Abend den Quartalsbericht vorlegen. Es gebe Anleger, die eine Enttäuschung fürchteten und daher Positionen abbauten, sagten Händler. Die L'Oreal-Aktie verlor 1,6 Prozent.
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13:33 Nestle bremst Schweizer Börse
Die Schweizer Börse hat am Dienstag an den Aufwärtstrend der Vortage anknüpfen können. Allerdings bremsten Kursverluste der schwer gewichteten Nestle-Aktien den Anstieg. Zudem deuteten die US-Aktien-Futures eine leichtere Eröffnung an der Wall Street an und eine nur schleppend verlaufene Auktion italienischer Anleihen drückte ebenfalls auf den Risikoappetit der Marktteilnehmer. "Allerdings haben wir ja auch stark zugelegt in den vergangenen Tagen, da tut eine Verschnaufpause gut", sagte ein Händler.
Der Leitindex notierte am frühen Nachmittag um 0,2 Prozent höher mit 5459 Punkten. Der breite SPI stieg ebenfalls um 0,2 Prozent auf 4974 Zähler.
Die Herabstufung auf "Marketperform" von "Outperform" durch den Broker Bernstein lastete auf der Nestle-Aktie, die 1,4 Prozent nachgab. Zudem hätten auch Abgaben in den L'Oreal -Aktien Nestle gedrückt. Nestle hält rund 30 Prozent an dem Kosmetikkonzern, der am Abend den Zwischenbericht vorlegt.
Die beiden anderen defensiven Schwergewichte Novartis und Roche legten dagegen zu.
Die Aktien von ABB gewannen 2,5 Prozent. Bernstein hatte sich positiv über den Kapitalgütersektor geäussert. Die Aktie des Elektrotechnikkonzerns wird zum Kauf empfohlen.
Fester waren auch die Papiere anderer zyklischer Firmen wie Sulzer , Holcim und Fischer sowie der im Erdölgeschäft tätigen Weatherford , Transocean und Petroplus .
Die schleppend verlaufene Italien-Auktion habe zwar die Schuldenkrise wieder etwas weiter nach vorne ins Bewusstsein der Anleger gerückt. Aber sie habe keinen nachhaltigen Druck auf Finanzaktien ausgelöst, sagten Händler. Die Aktie der UBS legte 0,6 Prozent zu und Credit Suisse gewannen 1,5 Prozent. Die Erholung von Euro und Dollar helfe dem Sektor, hiess es.
Die Aktien der Versicherungen waren uneinheitlich. Zurich gewannen knapp ein Prozent und Swiss Re büssten 0,4 Prozent ein. Baloise verloren nach dem enttäuschenden Zwischenbericht 3,2 Prozent.
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11:34 Baloise nach enttäuschendem Ergebnis unter Druck
Nach einem enttäuschenden Zwischenbericht haben sich Anleger am Dienstag von Aktien der Baloise Holding getrennt. In einem um 0,2 Prozent höheren Markt büssten die Titel des Allspartenversicherers 3,7 Prozent auf 68,40 Franken ein. Der europäische Brancheindex stieg dagegen um 1,3 Prozent. Der Baloise-Reingewinn ging um 4,7 Prozent auf 203,4 Millionen Franken zurück und lag damit etwas unter den Prognosen der Analysten. Der Schaden-Kosten-Satz verschlechterte sich wegen etwas höherer Schäden auf 93,0 (Vorjahr 90,2) Prozent und fiel damit ebenfalls tiefer als erwartet aus. Vor allem die Währungsentwicklung und das Nicht-Lebengeschäft habe das Ergebnis beeinträchtigt, hiess es weiter. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von)