Zürich, 30. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag an den positiven Trend vom Vortag angeknüpft und
leicht fester tendiert. Die Stimmung habe sich nach der Annahme
des Sparpakets durch das griechische Parlament verbessert,
sagten Händler. Allerdings verhielten sich die Anleger weiterhin
vorsichtig. "So richtig kaufen mag keiner", sagte ein Händler.
Die Umsätze seien nach wie vor nicht gross. Sollten die
griechischen Parlamentarier am Nachmittag auch deden Gesetzen
zur Umsetzung der Sparbeschlüsse zustimmen, dürfte der Weg frei
sein für neue Milliardenhilfen von EU und IWF. Dann sei ein
stärkerer Kursanstieg denkbar.
Der SMI<.SSMI> notierte nach dem fast zweiprozentigen
Anstieg vom Vortag um 0,1 Prozent höher bei 6108 Punkten. Der
Leitindex liegt gut fünf Prozent unter dem Stand vom
Jahresbeginn. Der breite SPI<.SSHI> rückte 0,2 Prozent auf 517
Zähler vor.
Die Roche-Genussscheine verloren 1,2 Prozent und
bremsten den Markt wegen ihrer hohen Gewichtung merklich. Ein
Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA sprach sich nach
einer zweitägigen Anhörung wie erwartet gegen den Einsatz des
Medikaments Avastin zur Brustkrebsbehandlung aus. Die Behörde
hatte bereits Ende 2010 die Genehmigung für diese Indikation
mangels Wirkungsnachweis und wegen Sicherheitsbedenken
widerrufen, damals aber eine Hintertür offen gelassen. Roche
durfte seine Position in einer selten zugestandenen Anhörung
noch einmal darlegen. "Man durfte eigentlich keine positive
Empfehlung erwarten. Aber es gibt eben immer Leute, die darauf
spekulieren", sagte ein Händler.
Die Titel von Konkurrent Novartis notierten
gehalten.
Lonza kletterten um 3,9 Prozent. Der starke Franken
macht dem Pharmazulieferer weniger stark zu schaffen als im
Markt befürchtet wurde.
Gefragt waren Aktien aus dem Finanzsektor. Dabei führten die
Asset Manager GAM Holding und Gottex mit
Kursaufschlägen von rund vier Prozent den Sektor an. Die Titel
der Grossbanken Credit Suisse und UBS wurden
rund ein halbes Prozent höher bewertet. UBS hat von der
niederländischen ING in Australien deren Investment
Management-Geschäft mit 24,8 Milliarden Euro verwalteten
Vermögen zu einem ungenannten Ein Preis gekauft.
Die Versicherungswerte gewannen meist mehr als ein Prozent.
Die Aktien zyklischer Firmen zeigten sich uneinheitlich.
Holcim und SGS schwächten sich etwas ab,
ABB und Adecco legte zu. Nebenwerte wie
Bucher, Fischer, Oerlikon,
Sulzer und Walter Meier stiegen zum Teil kräftig.
Händler sprachen von vereinzelter Kurspflege und von
Deckungskäufen zum Halbjahresende.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)