Investing.com – Die Kryptowährungshandelsplattform Coinbase Global (NASDAQ:COIN) wird am Dienstagabend nach US-Börsenschluss ihre Ergebnisse für das letzte Quartal 2022 veröffentlichen. Die Prognosen sehen alles andere als rosig aus.
Die Analysten rechnen im Konsens mit einem Verlust pro Aktie von 2,51 Dollar, verglichen mit einem EPS von 3,32 Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Dies wäre das dritte Quartal in Folge, in dem Coinbase nicht profitabel ist.
Der Umsatz wird voraussichtlich auf 588,17 Millionen Dollar zurückgehen, verglichen mit 652,64 Millionen Dollar im Vorquartal und 1,97 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.
Wir möchten betonen, dass der makroökonomische Gegenwind sowie spezifische Probleme innerhalb der Kryptobranche darauf hindeuten, dass die Probleme bei Coinbase noch lange nicht vorbei sind.
Die Verschlechterung der makroökonomischen Bedingungen wirkte sich negativ auf das Handelsvolumen mit Kryptowährungen und die Transaktionseinnahmen aus.
Überdies betonte das Unternehmen in seiner Telefonkonferenz zum Q3, dass sich das Volumen aufgrund der immer strengeren Regulierung aus den USA weg verlagert. Dies wird sich negativ auf die Finanzlage von COIN auswirken, denn dessen Geschäft konzentriert sich hauptsächlich auf die USA. Ein weiteres Problem, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist, betrifft die zunehmende Konkurrenz.
Coinbase-Aktie hat ihren Wert seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt
Allerdings hat Coinbase an der Börse sehr stark von der Erholung des Kryptowährungsmarktes seit Jahresbeginn profitiert. Die Aktie erreichte Anfang des Monats einen Höchststand von 87,63 Dollar, den höchsten Stand seit Mitte August 2022. Auf diesem Höchststand verzeichnete die Aktie seit Jahresbeginn einen Zuwachs von +140 Prozent.
Inzwischen ist die Aktie auf 65 Dollar zurückgefallen, aber sie weist immer noch einen Gewinn von über 80 Prozent seit Jahresbeginn auf.
Die Erholung des Kryptowährungsmarktes seit Anfang Januar könnte es dem Unternehmen jedoch ermöglichen, eine optimistische Prognose für das erste Quartal 2023 abzugeben, was die Auswirkungen der enttäuschenden Ergebnisse für das vierte Quartal abmildern könnte. Es gab jedoch auch Stimmen, die zur Vorsicht mahnten.
In einer letzte Woche veröffentlichten Notiz wiesen die Analysten von Barclays (LON:BARC), die ihr neutrales Rating für Coinbase bestätigten, darauf hin, dass die Erholung des Kryptomarktes seit Jahresbeginn hauptsächlich von institutionellen Anlegern angetrieben wurde und nicht von Privatanlegern, der Kernzielgruppe des Unternehmens.
„Unsere Analyse der Daten zu Downloads und Anwendungen zeigt einen geringen Anstieg des Engagements von Privatpersonen, was darauf hindeutet, dass der Großteil der bisherigen Erholung von der institutionellen Seite kommt (und daher weniger Einfluss auf die Einnahmen hat), obwohl Downloads und UIDs seit Jahresbeginn einen bescheidenen Anstieg gezeigt haben“, schrieben die Analysten.
Finger weg von Coinbase, sagen die Bewertungsmodelle
Was die Meinung der Analysten für die Coinbase-Aktie im Hinblick auf die Ergebnisse betrifft, so ist festzustellen, dass die Meinungen durchwachsen sind. Nur 9 von 28 Analysten empfehlen, die Aktie zu kaufen. 13 geben eine neutrale Einschätzung ab und 6 raten zum Verkauf.
Das durchschnittliche Kursziel dieser Analysten beträgt auf Sicht von 12 Monaten 63,96 Dollar, was fast 2 Prozent unter dem Schlusskurs vom letzten Freitag lag.
Die Bewertungsmodelle sind ebenfalls nicht optimistisch, denn der InvestingPro Fair Value (der mehrere Modelle zusammenfasst) liegt bei 57,98 Dollar, also mehr als 11 Prozent unter dem aktuellen Kurs.