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Dank Wasserstoff: Wie Heliogen mit solarthermischen Kraftwerken Milliarden machen will

Veröffentlicht am 14.07.2021, 09:54
Dank Wasserstoff: Wie Heliogen mit solarthermischen Kraftwerken Milliarden machen will
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Kommt mit der Heliogen-Aktie die Trendwende? Solarthermische Kraftwerke waren noch vor zehn bis 15 Jahren ein großes Ding. Vieles sprach damals dafür, dass Parabolrinnen- und Solarturmkraftwerke eine wichtige Säule der Energiewende darstellen würden. Schließlich kann die Technik auch Wärme und Dampf bereitstellen sowie bei der Meerwasserentsalzung helfen.

Doch die Photovoltaik kam schneller auf große Stückzahlen und enteilte der konkurrierenden Technologie mit schnell sinkenden Kosten. Viele der damaligen Protagonisten wie etwa Solar Millennium oder Schott mussten aufgeben bzw. ihre Pläne stark zurückschrauben. Doch mit dem Aufkommen der Wasserstoffwirtschaft eröffnen sich nun offenbar neue Potenziale für solarthermische Kraftwerke. Das glaubt zumindest das Management von Heliogen.

Hier ist alles, was man zur kommenden Heliogen-Aktie wissen muss.

Das ist Heliogen Heliogen sieht sich als Unternehmen, dass die Entwicklung der nächsten Generation von Solarturmkraftwerken anführt. Damit will es einen signifikanten Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.

Da es in Pasadena (Kalifornien) beheimatet ist, überrascht es kaum, dass künstliche Intelligenz dabei eine wichtige Rolle spielen soll. Was sich hochtrabend anhört, ist eigentlich nicht spektakulär: Durch eine kontinuierliche Beobachtung mit optischen Sensoren und deren Auswertung kann die Anlage die Spiegelausrichtung besonders präzise korrigieren, sodass die Konzentration maximiert wird.

Das ist wichtig, um die erzielbare Temperatur hochzutreiben. In Verbindung mit Siliciumkarbid als Absorbermaterial knackte Heliogen 2019 den Meilenstein von 1.000 Grad Celsius.

Als weiteren Vorteil streicht das Unternehmen die Kostenvorteile bei der Fertigung und Installation heraus, die es durch Modularisierung (kombinierbare 5-Megawatt-Module) und konsequente Automatisierung erzielen möchte. Das war aber eigentlich bereits vor zehn bis 15 Jahren die Vorgabe, um die Herstellungskosten nach unten zu bringen. Zum Beispiel fertigte ein spanischer Hersteller in Fortuna bereits damals Kollektoren mit Robotern in Serie.

Wie auch immer: Bill Gates gehört zu den frühen Investoren und verspricht sich einiges davon. Auch der CEO ist ein bekannter Name. Bill Gross hat über seinen 1996 gegründeten Inkubator Idealab Dutzende erfolgreiche Unternehmen an die Börse gebracht. Als Maschinenbauer kam er jedoch immer wieder auf das Thema Solarenergie zurück und leitete 2013 die Entwicklung der Heliogen-Technologie ein.

Was die Wasserstoffwirtschaft damit zu tun hat Der Plan lautet, mit den Kraftwerken drei Energieformen bereitzustellen: Strom, Wärme und Wasserstoff. Dazu wird die extrem heiße Luft vom Absorber zu einem großen kostengünstigen Wärmespeicher aus aufgeschütteten Steinen geleitet (ähnlich wie das ETES-System, das Siemens Gamesa (MC:SGREN) (WKN: A0B5Z8) seit 2019 im Hamburger Hafen testet). Das hat den Vorteil, dass praktisch rund um die Uhr Energie entnommen werden kann. Die Wärme kann direkt genutzt oder mit einem passenden Motor in Elektrizität umgewandelt werden.

Diese wiederum lässt sich mittels Elektrolyseur zur Wasserstofferzeugung nutzen (in der aktuellen Unternehmenspräsentation wird die Darstellung einer Großanlage von ThyssenKrupp Uhde Chlorine Engineers gezeigt). Das Ziel lautet, ab 2026 ein Kilogramm Wasserstoff für weniger als 2 US-Dollar erzeugen zu können. Das wäre sicherlich wettbewerbsfähig mit Windkraft und Photovoltaik.

Während die Wärme in unmittelbarer Nähe genutzt werden muss, damit es Sinn ergibt, kann Flüssigwasserstoff um die halbe Welt transportiert werden. Kraftwerke in der Wüste dienen dann beispielsweise zur Betankung von Brennstoffzellen-Lkws in einer völlig anderen Region.

Ab 2023 sollen die ersten Kraftwerke hochgezogen werden und schon für 2025 will Heliogen die Marke von 1 Mrd. US-Dollar knacken.

Wie es jetzt weitergeht für Heliogen Zunächst ist das Management jedoch damit beschäftigt, den eingefädelten Deal mit einem Akquisitionsvehikel (SPAC) namens Athena Technology Acquisition Corp. (NYSE:ATHN) (WKN: A2QPMJ) abzuschließen. Das soll bis zum Ende des vierten Quartals gelingen. Läuft alles wie gewünscht, dann fließen dem kombinierten Unternehmen rund 400 Mio. US-Dollar zu.

Heliogen geht mit einer Bewertung von etwa 2 Mrd. US-Dollar in den Deal ein, was dem 0,8-Fachen des für 2026 erwarteten Umsatzes entspricht. Noch ist Heliogen nicht wirklich handelbar, aber das SPAC steht für gut 10 % des künftigen Unternehmens, sodass man sich bereits positionieren kann. Wie bei vielen SPAC-Deals in den letzten Monaten kam auch in diesem Fall bisher keine Begeisterung auf.

Wer die Technologie und das Geschäftsmodell spannend findet, kommt somit genauso günstig wie frühe SPAC-Investoren zum Zug. Nach meinem Eindruck muss man hier aber nicht sofort dabei sein. Aktuell gibt es eine Reihe von spannenden Entwicklungen, die grünen Strom und Wasserstoff zum kleinen Preis versprechen. Heliogen würde ich noch etwas Zeit zum Reifen geben wollen, bevor ich dort mein Geld riskiere.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens (DE:SIEGn) Gamesa. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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