Investing.com – Der DAX startete mit weiteren Verlusten in die neue Handelswoche. In den ersten Minuten rutschte er um 0.39% auf 9.279,00 Punkte ab. Somit rückte der deutsche Leitindex erneut von der 9.300 Punkte-Marke ab. In der zweiten Börsenliga gaben der MDax und der TecDax um jeweils 0,69% auf 15.918,50 Zähler und 1,33% auf 1.190,72 Punkte nach.
Im Frühhandel wirkten nicht nur die schlechteren Vorgaben aus den USA vom Freitag nach, auch die weitere Zuspitzung der Spannungen im Osten der Ukraine rücken wieder in den Fokus der Anleger.
Enttäuschende Quartalszahlen der US-Großbank JP Morgan drückten die Stimmung an der Wall Street. Die US-Notenbank verbuchte zum Jahresauftakt aufgrund schwächelnder Geschäfte mit Hypotheken und Anleihen einen unerwarteten Gewinnrückgang von 19% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 5,3 Mrd. US-Dollar. Börsianer bleiben nun mit Blick auf weitere Geschäftszahlen im Rahmen der US-Bilanzsaison vorsichtig. Heute legt Citigroup Quartalsdaten für das erste Quartal vor. Zusätzlich dürften auch die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen für März in den USA für Bewegung an den Märkten sorgen. (Weitere Termine finden Sie auf unserem Wirtschaftskalender).
In der Ukraine hat die Regierung in Kiew den pro-russischen Separatisten bereits letzte Woche ein Ultimatum gestellt. Bis heute hätten sie Zeit die besetzten staatlichen Gebäude zu verlassen. Ansonsten könnte auch das ukrainische Militär einschreiten und notfalls die Gebäude gewaltsam räumen. Am Sonntag hatten ukrainische Sicherheitskräfte versucht die Kontrolle zurückzugewinnen, wobei dem Innenministerium zufolge ein Sicherheitsbeamter getötet und fünf weitere verletzt wurden. Laut russischen Angaben sei auch ein Pro-russischer Aktivist bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen.
Übergangspräsident Alexander Turtschinow, der sowie die USA und die EU Russland für die Unruhen im Osten der Ukraine verantwortlich macht, warnte Moskau er werde nicht wieder ein Szenario, wie das auf der Krim zulassen. Der Sicherheitsrat der UNO drohte Russland am Sonntag während eines Sondertreffens mit weiteren Sanktionen, sollte die Lage weiter eskalieren.
In Asien schlossen die Börsen vorwiegend in der Verlustzone. In Japan belastet die fortsetzende Stärke des Yen die Kurse weiter. Nachdem die japanische Notenbank bei ihrer letzten Ratssitzung beschloss, trotz Inkraftsetzung der Mehrwertsteuererhöhung die milliardenschweren Anleihekäufe vorerst nicht auszuweiten, nahm die Nachfrage nach Yen stark zu, was letzte Woche zu einer bedeutenden Aufwertung der japanischen Währung geführt hat. USD/JPY notiert derzeit bei 101,59 Yen je Dollar. Vorwiegend Exportwerte sind davon stark betroffen. Der Nikkei Index gab um 0,36% nach. Der TOPIX rutschte um 0,12% ab.
In China schloss der Shanghai Composite praktisch unverändert bei einem hauchdünnen Plus von 0,05%. Der CSI 300 gab um 0,09% nach und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng verlor 0,79%.
Zunehmend besorgt die finanzielle Lage von chinesischen Großunternehmen. Die chinesische Bankenaufsicht hat in Folge 68 der größten Firmen dazu aufgerufen Finanzmittel bereitzulegen oder sich auf Aktienverkäufe vorzubereiten, aufgrund steigender Default-Risiken, meldete heute die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die China Banking Regulatory Commission gab Großfirmen Anweisungen, entweder ihre Geschäfte einzuschränken oder Kapitalerhöhungen vorzunehmen, wenn diese Verluste aufweisen sollten.
Am Frankfurter Parkett ist derzeit Henkel AG & Co KGAA ST O.N. (HNKG.DE) Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 0,79%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Südzucker und Sartorius bei Anstiegen von jeweils 1,71% und 0,21%. Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist die Commerzbank, die um 3,58% abrutscht. Weitere Flops sind Symrise und STRATEC Biomedical AG (SBSG.XETRA) bei Abschlägen von jeweils 5,11% und 12,94%.