Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Mittwoch erneut etwas schwächer in den Handel starten. Die weiter steigenden Coronavirus-Infektionsfälle, die bereits zu großflächigen Lockdowns in vielen europäischen Staaten geführt haben, geben Anlass zur Sorge.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX-Future in Deutschland 0,2% tiefer, der CAC 40-Future in Frankreich fiel um 0,4% und der FTSE 100-Future} in Großbritannien büßte 0,5% ein.
Die Investorenstimmung hat sich im Laufe der Woche etwas abgekühlt, da die Konjunkturaussichten aufgrund der Lockdown-Maßnahmen in Europa nach wie vor trübe sind.
Am Dienstag kündigte Schottlands Premierministerin Nicola Sturgeon an, dass große Teile des Landes ab Freitag alle nicht wesentlichen Geschäfte schließen würden, um einem Anstieg der Covid-19-Fälle, vor allem im Westen des Landes, entgegenzuwirken.
Die Aktienmärkte schnellten am Montag nach oben, als Moderna (NASDAQ:MRNA) erklärte, dass sein experimenteller Covid-19-Impfstoff 94,5% Schutz vor Infektionen biete. Letzte Woche hatte bereits Pfizer (NYSE:PFE) seine vielversprechenden Studiendaten vorgestellt.
Ein wirksamer Coronavirus-Impfstoff wird jedoch die Wirtschaftsprognosen der Europäischen Zentralbank nicht grundlegend beeinflussen, da eine medizinische Lösung bereits in den Prognosen berücksichtigt wurde, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag bei einer Bloomberg-Veranstaltung.
Das reale BIP wird nach den jüngsten Experten-Projektionen der EZB im Jahr 2020 um 8,0% einbrechen, bevor es sich 2021 um 5,0% und 2022 um 3,2% wieder erholt.
Zwar könne der Einsatz von Impfstoffen schneller erfolgen als bisher angenommen, aber auch die Wirtschaft werde von der zweiten Welle der Pandemie stärker getroffen als erwartet, fügte Lagarde hinzu.
Unternehmensseitig dürfte Richemont (SIX:CFR) im Fokus stehen, nachdem der Schweizer Luxuskonzern nach einer Kürzung seiner Dividende die Ausgabe von Warrants als Teil eines Aktionärstreueprogramms plant.
Die Ölpreise schwächten sich am Mittwoch leicht ab, nachdem ein überraschend starker Anstieg der Lagerbestände der USA inmitten der Ungewissheit über die Produktionspläne der wichtigen Förderländer für das kommende Jahr Befürchtungen eines möglichen Überangebots von Öl auf dem Weltmarkt aufkommen ließ.
Der Preis für die US-Sorte WTI fiel 0,2% auf 41,38 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,1% auf 43,80 Dollar anstieg.
Gold-Futures fielen um 0,3% auf 1.879,00 Dollar je Unze, während der EUR/USD um 0,2% auf 1,1879 Dollar zulegte.