Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Dienstag höher in den Handelstag starten, nachdem das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal weniger stark eingebrochen war als erwartet und sich die USA und China nach der Wiederaufnahme der Gespräche über das bestehende Phase-1-Handelsabkommen optimistisch gezeigt hatten.
Der DAX-Future gewinnt 0,7%, der britische FTSE-100-Future steht 0,3% im Plus, während der französische CAC-40-Future um 0,6% klettert.
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal 2020 um 9,7% geschrumpft, wie die aktuellen Zahlen vom Dienstag zeigten. In der ersten Schätzung hatten die Statistiker noch mit einem Rückgang von 10,1% gerechnet.
Die Stimmung gestützt hatten auch Meldungen, wonach hochrangige Vertreter der USA und China konstruktive Gespräche bezüglich des Handelsabkommens, welches im Januar geschlossen wurde, führten.
Das chinesische Handelsministerium sagte in einer Erklärung, es habe einen "konstruktiven Dialog" gegeben, während das US-Finanzministerium betonte, dass "beide Seiten Fortschritte erkennen". Harte Daten zeigen, dass China nur einen Bruchteil von dem gekauft hat, was es den USA in dem im Januar unterzeichneten Abkommen versprochen hatte, vor allem weil die Pandemie die Nachfrage nach Importen wie Öl und Flüssiggas drastisch gesenkt hat.
"Dies steht im Einklang mit den Markterwartungen, dass der Phase-1-Deal intakt bleibt und wahrscheinlich Bestand haben wird, auch wenn die Spannungen zwischen den USA und China in nicht handelsbezogenen Bereichen - Technologie, Kapitalmarktzugang, Geopolitik - zunehmen", zitierte Reuters die Analysten der Citigroup (NYSE:C) in einer Notiz.
Am Montag stieg der Dow Jones Industrial Average um 1,4%. Der S&P 500} und der Nasdaq Composite gewannen um 1% bzw. 0,6% und schlossen auf Allzeithochs.
Grund für den Kursanstieg waren Anzeichen dafür, dass die USA ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie durch die Zulassung experimenteller Behandlungen zur Bekämpfung des Virus intensivieren.
Konjunkturseitig steht der Ifo-Geschäftsklimaindex im Blick. Nach enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes am vergangenen Freitag, hoffen Anleger auf bessere Zahlen aus der Befragung unter Unternehmensleitern. Volkswirte erwarten eine Verbesserung des Index im August auf 92,2 von 90,5.