Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Freitag gemischt in den Handel starten, da die Investoren neue Ausgangssperren in Europa, die jüngste US-Präsidentschaftsdebatte vor den Wahlen im November sowie die laufenden Konjunkturverhandlungen bewerten.
Der DAX-Future verliert 0,3%, der CAC 40-Future steht 0,1% tiefer und der FTSE 100-Future legt um 0,2% zu.
Die letzte Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden fand am Donnerstagabend statt. Viele sahen darin die letzte Chance für Trump, Bidens Vorsprung vor der Wahl am 3. November deutlich zu verringern.
"Es war diesmal eine etwas zivilisiertere Debatte, aber Trump konnte den Rückstand gegenüber der ersten Debatte nicht wettmachen", sagte Vasu Menon, Chefstratege bei OCBC Wealth Management, im Gespräch mit Reuters.
Positiv aufgenommen hatten die Investoren die Meldung, wonach Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) am Donnerstag die FDA-Zulassung für seine antivirale Covid-19-Therapie erhalten hatte.
Allerdings haben sich die registrierten Coronavirus-Fälle in Europa innerhalb von 10 Tagen mehr als verdoppelt und am Donnerstag zum ersten Mal die Marke von 200.000 Infizierten täglich überschritten, wie aus einer Reuters-Zählung hervorgeht.
Unternehmensseitig stehen die Aktien von Daimler (DE:DAIGn) im Fokus, nachdem der deutsche Autohersteller im dritten Quartal einen Anstieg des Nettogewinns bei gleichzeitigem Umsatzrückgang meldete und anmerkte, dass die hohe Nachfrage nach Luxusautos in China dazu beigetragen hat, die Margen des Geschäftsbereichs Mercedes-Benz Cars zu verbessern. Das Unternehmen hatte bereits in der vergangenen Woche vorläufige Ergebnisse bekannt gegeben.
Auch Renault (PA:RENA) verzeichnete im dritten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang, der jedoch mit 8,2% besser ausfiel als erwartet, wozu auch ein sprunghafter Anstieg der Verkäufe des beliebten Elektroautomodells Zoe beitrug.
In Großbritannien verbuchte Barclays} im dritten Quartal einen Anstieg der Umsätze in Dollar um 38%, unterstützt durch eine weitere starke Performance seiner Investment Bank and Markets Division.
Im europäischen Datenkalender stehen heute die wichtigen PMI-Daten für die Eurozone auf der Agenda, während die britischen Einzelhandelsumsätze positiv überraschten und gegenüber dem Monat September um 1,5% zulegten. Erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,4%.
Die Ölpreise gaben am Freitag leicht nach und konsolidierten die starken Zuwächse der vorangegangenen Sitzung, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin angesichts der Covid-19-Pandemie eine Verlängerung der rekordhohen Angebotskürzungen nicht ausgeschlossen hatte.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die OPEC+, stehen vor der Entscheidung, ob sie ihre Förderpolitik bei einem für Ende November anberaumten Treffen unter dem Druck der durch neue Coronavirus-Beschränkungen verursachten Treibstoffnachfrage anpassen sollen.
Der US-Ölpreis WTI wurde zuletzt 0,6% tiefer bei 40,41 Dollar pro Barrel gehandelt, während Brent um 0,5% auf 42,25 Dollar fiel.
Die Gold-Futures stiegen um 0,1% auf 1.906,65 Dollar/Oz, während der EUR/USD um 0,2% tiefer bei 1,1796 gehandelt wurde.