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Die Aktie von Nikola: Zwischen Wasserstoffhype und Multibagger-Chance

Veröffentlicht am 14.06.2020, 10:14
Die Aktie von Nikola: Zwischen Wasserstoffhype und Multibagger-Chance
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Die Aktie von Nikola (NASDAQ:NKLA) (WKN: A2P4A9) hat zweifelsohne seit ihrem Börsengang für ein neues Aufflammen der Wasserstoffaktien gesorgt. Doch vor allem die Nikola-Aktie selbst hat eine fulminante erste Woche auf dem Börsenparkett hingelegt. Mit einem Hoch bei 93 Euro je Anteilsschein war die Aktie von Nikola auf dem besten Weg, die 100-Euro-Marke zu knacken.

Durch diesen Höhenflug war Nikola zeitweise mehr wert als Ford und Fiat Chrysler (MI:FCHA) Automobiles zusammen. Offenbar ist es dem Markt aber dann doch zu heiß geworden und die Aktie wurde wieder verkauft. Vermutlich haben Spekulanten hier bereits erste Gewinne mitgenommen. Ins Wochenende ging die Nikola-Aktie mit etwa 57 Euro je Stück aus dem Handel.

Mit Sicherheit stehen nun viele Privatinvestoren vor der Frage, ob Nikola eine echte Multibagger-Chance sein könnte, oder aber ob es sich in Wirklichkeit um eine Tüte mit heißer Luft handelt. Dieser Überlegung möchten wir stückweise nachgehen und abwägen, ob die Nikola-Motors-Aktie ein Kauf sein könnte.

Ist die Aktie von Nikola ein weiterer Wasserstoffhype? Der Gründer und CEO von Nikola, Trevor Milton, scheint ein astreiner Visionär zu sein. Ebenso scheint er, zumindest teilweise, in seiner eigenen Welt zu leben. Somit erinnert nicht nur die Namensgebung des Unternehmens an Konkurrent Tesla (NASDAQ:TSLA), sondern auch der Hype um die Aktie und die Tatsache, dass der CEO von besonderer Natur zu sein scheint.

Das muss nicht zwangsläufig negativ sein, denn immerhin kommt es darauf an, wie gut Trevor Milton sein Unternehmen leiten und seine Visionen in die Tat umsetzen kann. Würden diese Visionen irgendwann in der Zukunft Realität werden, könnte man als früher Anleger durchaus ein Vermögen mit der Nikola-Aktie verdienen. Diesen Aspekt erörtern wir gleich genauer.

Angesichts der Art des Börsengangs stellt sich allerdings bereits die Frage, ob man sich nicht selbst über die Maßen hypen wollte. Bei einem sogenannten Reversed Merger kauft ein privates Unternehmen ein börsennotiertes Unternehmen auf. Im Fall von Nikola war das die Übernahme von VectoIQ.

Das geht zum einen schneller als ein üblicher IPO, aber zum anderen muss man sich nicht mit großartigen Ankündigungen und Werbeaktionen zurückhalten, was bei einem regulären Börsengang der Fall ist. So hat man es nicht versäumt, früh genug eine rosarote Zukunft für das Unternehmen Nikola zu propagieren.

Zuerst stieg die Aktie von VectoIQ vor der Fusion, bis die Nikola-Aktie nach Abschluss des Mergers und der Listung an der NASDAQ raketenmäßig abgehoben hat.

Die Nikola-Aktie als Multibagger-Chance Unabhängig davon, was man von dieser Strategie nun hält, ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Geschäftsmodell von Nikola erhebliche Chancen mit sich bringt. Vor allem für langfristige Investoren, die daran interessiert sind, die Story eines potenziellen Rising-Stars zur Gänze mitzuerleben.

Vorbestellungen im Wert von 10 Mrd. US-Dollar sprechen eine deutliche Sprache über das mögliche Potenzial von Nikola. Ziel ist es, nicht nur emissionsfreie Trucks und andere Fahrzeuge herzustellen, sondern eine gesamte Wasserstoffinfrastruktur zu bilden. Dabei möchte man auch an ebendieser Infrastruktur und Serviceleistungen kräftig verdienen.

Man kann nur davon träumen, mit welchen Renditen man als Aktionär belohnt werden würde, wenn es Nikola schaffen würde, in ein paar Jahren (oder eher Jahrzehnten) den Markt zu revolutionieren und somit die Ölindustrie aus dem Weg zu räumen.

Partnerschaften wie mit Bosch oder Großaufträge wie von Anheuser-Busch sprechen dafür, dass die grundlegende Idee durchaus Feuer fangen und Nikola ordentlich durchstarten könnte.

Sollte man diese Wasserstoffaktie ins Depot nehmen? Wie man herauslesen kann, klingen die Visionen sehr schön. Doch der Erfolg dieser Vorhaben steht meines Erachtens noch in den Sternen. Wenn man diese Visionen teilt, und Vertrauen in das Unternehmen und Trevor Milton hat, könnte man geneigt sein, zu investieren.

Allerdings sollte man dabei bedenken, dass die Nikola-Aktie nach wie vor ziemlich aufgeblasen wirkt. Meiner Meinung nach stecken zum gegenwärtigen Zeitpunkt viel zu viele Erwartungen im Aktienkurs. Eine Korrektur erscheint mir durchaus wahrscheinlich.

Ebenfalls sollte man bedenken, dass die Vorbestellungen außerordentlich gut klingen, aber im Grunde genommen bei Nikola jeder ein Fahrzeug vorbestellen kann – ganz ohne Anzahlung. Ob diese Vorbestellungen umgesetzt werden, ist eine Frage, die wir im Moment einfach nicht beantworten können.

Als spekulative Beimischung für langfristig orientierte Wasserstofffans könnte die Aktie einen Blick wert sein, sofern sie sich von ihrer übertriebenen Bewertung verabschiedet. Alles andere würde in meinen Augen gegenwärtig keinen Sinn machen.

Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Ford. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und empfiehlt Anheuser-Busch InBev NV.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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