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FIRMEN-BLICK-Thyssen-Vorstand verzichtet in Corona-Krise auf Teil des Gehalts

Veröffentlicht am 02.04.2020, 09:39
Aktualisiert 02.04.2020, 09:42
© Reuters.
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02. Apr (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

Thyssenkrupp TKAG.DE - Düsseldorf: Der Vorstand des Industriekonzerns hat wegen der Corona-Krise einen Verzicht auf einen Teil des Gehalts angekündigt. "Die Hälfte des eingesparten Geldes werden wir an Einrichtungen und Initiativen in der Region spenden", sagte Vorstandsmitglied Oliver Burkhard. Zudem wolle das Management das Unternehmen finanziell etwas entlasten. Zur Höhe des Verzichts äußerte er sich nicht. Im Unternehmen hieß es, die Vorstände verzichteten für drei Monate auf zehn Prozent ihres Fixgehalts. Die 1500 Führungskräfte wurden aufgerufen, dem Beispiel freiwillig zu folgen.

LEG IMMOBILIEN LEGn.DE - Frankfurt: Der Konzern verschiebt wegen der Corona-Krise seine Hauptversammlung. Ein neuer Termin werde festgelegt, sobald eine verlässliche Planung möglich sei, teilte LEG mit. Geprüft werde auch eine virtuelle Veranstaltung. Dies haben schon mehrere Konzerne angekündigt. Eigentlich sollte die LEG-Hauptversammlung am 20. Mai stattfinden. An den Plänen zur Ausschüttung einer Dividende von 3,60 Euro je Aktie halte das Institut fest.

ROCKET INTERNET RKET.DE - Berlin: Der Startup-Investor ist finanziell für Belastungen durch die Coronavirus-Pandemie gewappnet. Am 31. März hätten sich die liquiden Mittel auf 2,1 Milliarden Euro belaufen, teilte das Berliner Unternehmen mit. Die Coronakrise wird laut Firmenchef Oliver Samwer negative Folgen für Unternehmen aus dem Rocket-Netzwerk haben. Unter dem Strich machte Rocket, dessen größte Startups wie Global Fashion Group GFG.DE oder Home24 H24.DE inzwischen selbst börsennotiert sind, im vergangenen Jahr einen Gewinn von 280 Millionen Euro. 2018 war ein Gewinn von 196 Millionen Euro angefallen.

DELIVERY HERO DHER.DE - Berlin: Der Essenslieferdienst öffnet seine Plattform für weitere wegen der Coronavirus-Pandemie gebeutelte Restaurants. Der Prozess für neue Partner werde beschleunigt sowie die Häufigkeit der Zahlungen erhöht, um Restaurants zu helfen, liquide zu bleiben, teilte das in Berlin ansässige Unternehmen mit, das in 44 Ländern in Europa, dem Nahen Osten, Lateinamerika und Asien agiert. Das Deutschland-Geschäft (Lieferando, Pizza.de) ist an Takeaway.com TKWY.AS verkauft worden. Firmenchef Niklas Östberg sagte zu Reuters: "Es wird Partner geben, die nicht überleben." In den letzten drei Wochen habe man 50.000 neue Restaurants sowie 1500 Lebensmittelgeschäfte und Apotheken gewonnen, deren Produkte nun auch von Delivery-Hero-Fahrern ausgeliefert würden.

GRENKE GLJn.DE - Düsseldorf: Die IT-Leasingfirma hat trotz der Coronakrise im ersten Quartal ihr Neugeschäft um 1,6 Prozent auf 681,3 Millionen Euro gesteigert. Dabei stieg die operative Marge: Der Deckungsbeitrag (DB 2) kletterte auf 18,2 Prozent von 16,6 Prozent vor Jahresfrist. Der Vorstand kündigte an, seine im Februar veröffentlichte Prognose anzupassen, wenn die Auswirkungen der Coronakrise absehbar seien.

HELLA HLE.DE - Düsseldorf: Der Autozulieferer hat im dritten Quartal seines Bilanzjahres 2019/20 die Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Gleichwohl bewege sich der Scheinwerferspezialist in den ersten neun Monaten noch im erwarteten Rahmen, betonte Vorstandschef Rolf Breidenbach. So schrumpfte der Umsatz im Zeitraum Juni bis Februar um 6,2 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank um 15,3 Prozent auf 347 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr hatte der Vorstand bereits Mitte März seine Jahresziele wegen der Coronakrise kassiert.

NOVARTIS AG NOVN.S /AUROBINDO PHARMA ARBN.NS - Basel: Das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis und der Generikahersteller Aurobindo Pharma haben ihren Vertrag über den Verkauf der Sandoz US-Generika- und Dermatologie-Sparten im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst. Diese Entscheidung sei getroffen worden, da die Genehmigung der US-Handelskommission für die Transaktion nicht innerhalb der vorgegebenen Frist eingeholt werden konnte, so die Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung. Sandoz werde sein Geschäft mit generischen Arzneimitteln und im Dermatologie-Sektor weiterhin als Teil des US-Geschäfts von Sandoz betreiben.

SOFTBANK 9984.T - Bangalore: Japans SoftBank Group wird sein Angebot über weitere WeWork-Aktien im Wert von 3 Milliarden Dollar nicht erfüllen, das im vergangenen Jahr mit seinen Aktionären vereinbart wurde. "Der Sonderausschuss des Verwaltungsrats von WeWork wurde von SoftBank, dem Mehrheitsaktionär von WeWork, darauf hingewiesen, dass er das Angebot, dem er im Oktober 2019 zugestimmt hat, nicht abschließen wird", hieß es in einer Erklärung des in den USA ansässigen Shared-Office-Betreibers. WeWork sei "enttäuscht" über die Entwicklung. Eine SoftBank-Sprecherin lehnte einen Kommentar zunächst ab. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im vergangenen Monat berichtet, dass SoftBank erwäge, sich aus dem 3 Milliarden Dollar schweren Angebot zurückzuziehen, da das Unternehmen der Meinung war, dass WeWork die Bedingungen für den Deal nicht erfülle. Der Sonderausschuss des WeWork-Vorstands erklärte später, er bereite sich auf einen Kampf gegen das japanische Unternehmen vor.

VAPIANO VAO.DE - Köln: Die Fast-Casual-Restaurantkette Vapiano SE stellt beim zuständigen Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit. Zugleich werde geprüft, ob Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Vapiano-Gruppe gestellt werden müssen, erklärte Finanzvorstand Lutz Scharpe. Aufgrund der COVID-19 Krise war bei dem angeschlagenen Konzern der Liquiditätsbedarf nochmals signifikant gestiegenen. Das Unternehmen gibt an, dass mangels Einigung über eine Finanzierungslösung mit Banken und Großaktionären auch die in Aussicht stehenden Finanzmittel aus staatlichen COVID-19-Hilfspaketen nicht beantragt werden konnten. Sämtliche durch die Vapiano SE betriebenen Restaurants blieben wegen der aktuellen Corona-Pandemie bis auf weiteres geschlossen. Deutsche und internationale Franchisenehmer seien von der Insolvenz der Vapiano SE unmittelbar nicht betroffen, teilte der Systemgastronom mit.

(Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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