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Etsy: Der Aktienkurs hat sich seit März verdreifacht – wie weit kann die Aktie noch steigen?

Veröffentlicht am 07.07.2020, 08:55
Aktualisiert 07.07.2020, 09:05
Etsy: Der Aktienkurs hat sich seit März verdreifacht – wie weit kann die Aktie noch steigen?
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Im Verlauf des Jahres 2019 rutschte die Aktie von Etsy (WKN: A14P98) kontinuierlich ab. Die Analysten fragten sich, ob es überhaupt Faktoren gibt, die für ein Wachstum der Onlineplattform sorgen. Doch das alles änderte sich diesen April. Denn da blieben wir bekanntlich alle zu Hause – und brauchten für den Ausgang Masken.

Kürzlich bestätigte Dr. Anthony Fauci, Spezialist für Infektionskrankheiten, dass die US-Regierung das Tragen von Masken zuerst nicht empfahl. Grund dafür war, dass es schlicht zu wenige auf dem Markt gab. Fauci wollte sicherstellen, dass die Mitarbeiter im Gesundheitswesen ausreichend Masken zur Verfügung hatten.

Die Auswirkungen für Etsy waren fast sofort spürbar, wie CEO Josh Silverman gegenüber Fortune erklärte. Denn auf Etsy trendete plötzlich der Suchbegriff „Gesichtsmasken“. Irgendwann waren es neun Suchanfragen pro Sekunde.

Auf den richtigen Trend setzen Als Etsy im vergangenen Monat die Einnahmen meldete, hieß es, dass allein im April 12 Millionen Gesichtsmasken im Wert von 133 Millionen USD verkauft wurden. Silverman sagte, dass „es war, als würde man aufwachen und feststellen, dass es Cyber Monday ist, bloß dass alle Welt nur ein einziges Produkt wollte“.

Die Analysten haben seitdem ihre Meinung geändert. Ein Analyst von Goldman Sachs (NYSE:GS) hat sein Kursziel für die Aktie von zuvor 88 USD auf 120 USD pro Aktie korrigiert. Damit liegt er rund 20 % über dem derzeitigen Preis.

Die Etsy-Aktie hat ihren Wert seit den Tiefstständen im März verdreifacht. Andere Analysten sind ebenfalls auf den Zug aufgesprungen und optimistisch geworden. Aber kann die E-Commerce-Website dieses rasante Wachstum aufrechterhalten?

Rasanter Anstieg Etsy könnte seinen Wachstumstreiber gefunden haben. Und zwar nicht die Gesichtsmasken, sondern eher, dass die Verbraucher die Etsy-Website überhaupt entdeckt haben. Sie konnten sich mit der Vielfalt der zum Kauf angebotenen Waren vertraut machen. Es kann gut sein, dass sie auch nach der Krise weiter einkaufen.

Der Ergebnisbericht von Etsy zeigte, dass nicht nur der Verkauf von Gesichtsmasken, sondern auch der Verkauf von anderen Produkten im April im Vergleich zum Vorjahr um 79 % gestiegen ist. Die Website verzeichnete einen steilen Anstieg der Verkäufe von Haushaltswaren, Bastelbedarf, Pflegeprodukten, Spielzeug und Spielen.

Silverman glaubt, dass Etsy sich zu einem starken Absatzmarkt für Verbraucher entwickeln kann. Er denkt, dass Etsy Lücken im Einzelhandelsmarkt füllen kann. Angesichts der zunehmenden Konkurse von Einzelhändlern könnte sich die Lücke durchaus vergrößern.

Hohe Erwartungen Andererseits ist klar, dass dies alles andere als sicher ist. Vielleicht kommen die neugierigen Erstkunden auch einfach nicht wieder.

Denn die haben immer noch zahlreiche Möglichkeiten, woanders einzukaufen. Und warum sollte der Markt für Handwerksartikel tatsächlich nachhaltig sein? Auch scheinen die hohen Bewertungen der Wall Street arg optimistisch.

Die Aktien werden zum 174-Fachen der vergangenen Einnahmen und zum 80-Fachen der erwarteten Einnahmen für das kommende Jahr gehandelt. Die Analysten haben die Aktie aufgrund der erhöhten Kursziele nur noch weiter befeuert. Etsy liegt damit weit über den Bewertungen ähnlicher, aber wohl besser positionierter E-Commerce-Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN).com, Alibaba (NYSE:BABA), eBay (NASDAQ:EBAY) und JD.com (NASDAQ:JD).

Etsys Schattenseite Auch nicht gut: Die Verkäufer auf der Website waren enttäuscht von den Veränderungen, die Silverman an der Plattform vorgenommen hat, etwa:

  • die Erhöhung der Gebühren, die Etsy den Verkäufern berechnet: von 3,5 % auf 5 %
  • die Kürzung der von den Verkäufern erhobenen Versandgebühren
  • dass von den Verkäufern verlangt wird, dass sie ein eigenes Zahlungssystem und nicht PayPal (NASDAQ:PYPL) verwenden, wodurch Etsy einen weiteren Anteil am Verkauf erhält
  • dass Verkäufer bei Bestellungen über 35 USD kostenlosen Versand anbieten müssten, wenn sie nicht vom Suchalgorithmus zurückgestuft werden wollen
  • automatische Werbung für Großverkäufer, die jedoch mit 12 bis 15 % des Verkaufspreises zu Buche schlagen
Etsy dürfte in der nächsten Zeit durchaus einen Umsatzanstieg erleben. Aber das alles rechtfertigt nicht den Überschwang an der Wall Street.

Etsy ist nicht der Wachstumswert, als den ihn die Analysten wahrnehmen. Es gibt unter der Oberfläche immer noch Probleme. Die Maske, die sie verdecken soll, muss schon sehr groß sein.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd., Amazon, Etsy und JD.com und empfiehlt Aktien von eBay. Rich Duprey besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 30.6.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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