Investing.com - Die Aktien von Evonik (DE:EVKn) stehen am Dienstag kräftig unter Druck. Der MDAX-Titel sank zur Mittagszeit um knapp 4 Prozent auf 25,51 Euro. Damit wurde die seit Mitte November bestehende Konsolidierungsrange auf Intraday-Basis verletzt.
Grund für den Rückgang war die Mittelung der RAG-Stiftung, wonach man 5,4 Prozent des gesamten Grundkapitals der ausgegebenen Evonik Aktien veräußert habe. Dies entspreche einem Volumen von 632,5 Millionen Euro.
Die Kohle-Stiftung will die Verkaufserlöse für Investitionen der RAG-Stiftung, zur weiteren Portfoliodiversifikation und die mögliche Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten verwenden, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Man unterstütze aber weiterhin "voll und ganz" die Strategie des Evonik-Managements "zur langfristigen Wertschaffung", kommentierte Bernd Tönjes, Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung, und er fügte hinzu: "Nach der heutigen Reduzierung unserer Beteiligung an Evonik wollen wir weiterhin langfristig ein signifikanter Anteilseigner mit Fokus auf eine positive Aktienkursentwicklung von Evonik bleiben. Wir erwarten, dass die Platzierung den Free-float und die Liquidität der Evonik Aktie erhöhen wird."
Die RAG-Stiftung hält nach dieser Transaktion weiterhin gut 58,9 Prozent an Evonik. Zudem hält die Kohle-Stiftung drei ausstehende Anleihen, die bei Bedarf in Evonik-Aktien umgetauscht werden können.
In den letzten 52 Wochen bewegte sich das Papier von Evonik in einer Spanne von 21,03 bis 27,59 Euro.
Das durchschnittliche Kursziel von 26 befragten Analysten liegt bei 28,38 Euro. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von 11,44 Prozent. 16 Analysten empfehlen die Aktie von Evonik zum "Kauf", 6 zum "Halten" und 4 zum "Verkaufen".
Am 4. März wird Evonik sein Zahlenwerk präsentieren. Experten erwarten im Schnitt, dass der Essener Spezialchemiekonzern einen Gewinn pro Aktie von 0,39 Euro erzielt hat. Der Umsatz wird auf 3,28 Milliarden Euro geschätzt.
Die Evonik-Aktien entwickelten sich am Dienstag wesentlich schlechter als der breite Markt. Der Sektor Chemikalien verlor 0,22 Prozent, während der MDAX um 0,01 Prozent fiel.
von Robert Zach