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Experten fordern weitere Reformen bei Unternehmens-Sanierungen

Veröffentlicht am 19.11.2015, 16:31
© Reuters.  Experten fordern weitere Reformen bei Unternehmens-Sanierungen

Frankfurt, 19. Nov (Reuters) - Das deutsche Insolvenzrecht schreckt nach Ansicht führender Sanierungsexperten internationale Investoren ab. Die Verfahren zur Restrukturierung von Firmen in Deutschland stünden auch nach den jüngsten Reformen in einem schlechten Ruf, sagte Linklaters-Anwalt Kolja von Bismarck am Donnerstag am Rande einer Branchenkonferenz in Frankfurt. Sie seien teuer, dauerten zu lange und ihr Ausgang sei schwer vorhersehbar. "Was wir haben wollen, ist ein leises, schnelles und berechenbares Verfahren, dem nicht das Stigma der Insolvenz auf der Stirn klebt", forderte von Bismarck.

Das Schutzschirmverfahren, das 2012 für angeschlagene, aber noch nicht zahlungsunfähige Unternehmen eingeführt worden war, sei nicht ausreichend, auch weil es regelmäßig in eine Insolvenz münde. Die im Verband TMA zusammengeschlossenen Sanierungsexperten setzen ihre Hoffnungen nun auf die Europäische Union (EU), die bis Ende 2016 den Entwurf für ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren vorlegen will. Vor allem für Konzerne, die in mehreren Ländern aktiv sind, wäre eine Harmonisierung der Insolvenzregeln ein "Meilenstein", sagte Anwalt Leo Plank von der Kanzlei Kirkland & Ellis.

Ausländische Investoren versuchten in letzter Zeit wieder auf Gerichte in Großbritannien oder die USA auszuweichen, wenn es um die Sanierung deutscher Unternehmen gehe, sagte von Bismarck. So hatten sich der Parkhaus-Betreiber Apcoa APCO.UL und die Werkstatt-Kette A.T.U. ATUHDN.UL mit ihren Gläubigern in einem britischen "Scheme of Arrangement" geeinigt und waren so um ein Insolvenzverfahren in Deutschland herumgekommen. Mit dem britischen System sind finanzielle Sanierungen mit einem Teil der Gläubiger möglich, ohne Mitarbeiter oder Lieferanten in Mitleidenschaft zu ziehen. Bei Apcoa und A.T.U. verloren die Altaktionäre die Mehrheit an die Gläubiger, nun hat bei beiden Firmen der Finanzinvestor Centerbridge das Sagen.

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Die Erfahrungen beim Holzverarbeiter Pfleiderer GRJ.WA und dem Solar-Unternehmen Q-Cells QCEG.UL hätten viele Gläubiger verschreckt, glaubt die TMA. Damals hatten deutsche Gerichte die von den Sanierungsberatern ausgearbeitete Lösung verworfen, die Unternehmen meldeten Insolvenz an. Jahre später kassierte der Bundesgerichtshof die Entscheidungen - zu spät. "Wir brauchen mehr Rechtssicherheit", forderte von Bismarck.

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