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EZB belässt Zinsen unverändert, schließt künftige Zinssenkung nicht aus

Veröffentlicht am 04.04.2013, 16:32
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Investing.com - Die EZB kündigte nach Abschluss ihrer zweitägigen Ratssitzung an, sie werde den Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,75% belassen. Allerdings meinte EZB-Chef Mario Draghi es gebe Spielraum, um den Leitzins weiter zu senken, er wollte sich aber nicht festlegen. Nachdem am Vortag die Inflationsrate im Euroraum niedriger als erwartet ausgefallen war und die Wirtschaftslage in der Eurozone mau bleibt, hatten einige Experten mit einer weiteren Senkung des aktuellen Zinssatzes gerechnet. In dem Sinne meinte Draghi er werde die neuesten Daten prüfen. Der EZB-Chef versicherte, dass die Euro-Notenbank auf jeden Fall die Wirtschaft weiter mit ihrer Geldpolitik stützen werde.

Zudem wurden die schwachen Konjunkturaussichten der EZB für die Euro-Zone heute erneut von der Zentralbank bestätigt. Die Notenbank sieht für 2013 ein negatives Wirtschaftswachstum von 0,5% vor. Erst Ende des Jahres könnte sich die Wirtschaftslage etwas aufhellen, doch bestehen zahlreiche Risikofaktoren.

Bezüglich des Rettungsmodells für Zypern, um eine Staatspleite zu verhindern, äußerte sich Draghi kritisch. Die Beteiligung von Bankenkunden durch Zwangsabgaben an dem Rettungsplan sei nach Auffassung Draghis kein Modell für andere Euroländer. Somit nahm der EZB-Chef Abstand von Äußerungen des Eurogruppenchefs Jeroen Dijsselbloem, der die Vorgaben für Zypern als Gegenleistung für Finanzhilfen als Vorbild für künftige Rettungsaktionen hielt.

Die Bank of England, die heute ebenfalls das Ergebnis ihrer Ratssitzung vorlegte, wird trotz der negativen Konjunkturlage ihren Leitzins unverändert bei 0,5% belassen, kündigte heute der im Sommer aus dem Amt scheidende Gouverneur Mervyn King an.

Zuvor hatte die Bank of Japan (BoJ) zum Abschluss ihrer zweitägigen Ratssitzung unter Leitung des neuen Notenbankchefs Haruhiko Kuroda wie erwartet eine deutliche Ausweitung der Geldschwemme zum Ankauf von Anleihen angekündigt. Die japanische Notenbank beschloss die staatlichen Bestände an Wertpapieren um 50 Mrd. Yen (412 Mrd. Euro) zu erhöhen. Die Geldbasis soll um zwischen 60 und 70 Mrd. Yen steigen. Mit diesen aggressiven Maßnahmen beabsichtigt die Notenbank die chronische Deflation zu bekämpfen.

Um fünf Uhr wird nun auch der Chef der Federal Reserve Ben Bernanke eine Pressekonferenz geben, in der er sich über die lockere Geldpolitik der US-Notenbank äußern wird.

An den europäischen Börsen hatten sich am frühen Nachmittag alle Leitindexe ins Minus gedreht erholten sich aber zum Teil wieder. Der Dax rutschte vorübergehend um 0,25% auf 7.850 Punkte ab, notiert derzeit wieder im positiven Bereich mit plus 0,16% auf 7.887 Zähler. Der FT-SE 100 blieb um 0,81% bei 6.368,60 Punkten im Minus stecken, der CAC dagegen verzeichnete ein leichtes Plus von 0,14% auf 3.760,06, der Ibex 35 legte um 0,46% auf 7.940,60 Punkte zu und der  FTSE MIB sank um 0,07% auf 15.189,50 Punkte.

Einen negativen Einfluss übten zum Teil die über den Erwartungen ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA aus. Dem US-Arbeitsministerium zufolge stiegen Diese letzte Woche um 28.000 auf 385.000. Es handelt sich um den höchsten Stand seit Ende November 2012.

Wall Street öffnete leicht im Plus, weitete seine Gewinne in den nächsten Minuten aus und notiert derzeit um 0,44% auf 14.615,09 Punkte fester.

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